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Berlin: US-Milliardär Lauder löst Debatte aus Kritik am Standort Berlin

stößt auf geteiltes Echo

Der US-Milliardär Ronald Lauder ist mit Berlin im Tagesspiegel hart ins Gericht gegangen, viele Leser kontern ebenso hart. „Hau ab. Hier gibt’s für Heuschrecken nichts zu holen“, schreibt ein Leser auf Tagesspiegel.de. „Letztlich heult er doch nur rum, dass er hier nicht die gleiche Bewunderung für angehäufte Milliarden erfährt, wie (zumindest vor der Finanzkrise) in den USA“, meint anderer Nutzer. Und ein weiterer kritisiert, dass Lauder „im geschätzten Tagesspiegel so eine unangemessen große Öffentlichkeit erhält“.

Lauder hatte vergeblich versucht, auf dem inzwischen geschlossenen Flughafen Tempelhof eine Klinik mit Landebahnen für die Jets reicher Patienten zu betreiben. In dem am Sonnabend erschienenen Interview prangert er „eine wirtschaftsfeindliche Atmosphäre“ an, für die der Regierende Bürgermeister verantwortlich sei. „Berlin öffnet sich nicht für Investoren, Berlin unter Klaus Wowereit ist antikapitalistisch“, sagte Lauder.

Viele Leser geben ihm recht. „Berlin müsste doch normalerweise ein höheres Potenzial als Hamburg haben. Mensch, das ist die Hauptstadt“, lautet ein Kommentar. Und ein weiterer Leser merkt an: „Mich interessiert der ,reiche Onkel aus Amerika‘ nicht, aber mich interessieren die Probleme, die er anspricht und die auch jenseits seines persönlichen Feldzuges existent sind.“ Es fehle eben Industrie in Berlin. Auch dafür gibt ein Internetnutzer eine Erklärung: „Der Wirtschaftsstandort Berlin wurde in den frühen 1990er Jahren abgehakt. Alle großen Parteien waren sich einig, dass Berlin zur Dienstleistungsmetropole umgebaut werden sollte. Klar, Dienstleistung ist auch ein Wirtschaftsfaktor. Aber eben ein untergeordneter.“ Auch ironische Beiträge zur Debatte fehlen nicht: „Wir brauchen nachweislich keinerlei Ratschläge. Wir nehmen mit wichtigtuerischer Miene an dem Berliner Selbstversuch zur Ruinierung der Stadt (...) teil.“ mod

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