zum Hauptinhalt

Berlin: Verfolgungsjagd: Haftbefehl wegen fahrlässiger Tötung beantragt

Polizei beschuldigt 27-Jährigen, den Streifenwagen absichtlich gerammt und so den Tod seines Beifahrers verursacht zu haben

Gegen den 27jährigen Mann, der nach einer halsbrecherischen Verfolgungsjagd durch Berlin am Sonnabendvormittag mit seinem PS-starken, getunten Golf ein Polizeiauto frontal rammte, soll Haftbefehl beantragt werden. Bei dem Unfall war, wie berichtet, in dem Golf der 24 Jahre alte Beifahrer ums Leben gekommen. Die Polizei nimmt außerdem an, dass der Fahrer absichtlich frontal gegen den Funkwagen gerast ist. Gegen den Mann wird deshalb wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung seines Beifahrers und wegen versuchten Totschlags an den beiden Streifenpolizisten in dem Funkwagen ermittelt. Er soll erst vor kurzem aus dem Gefängnis entlassen worden sein.

Die Beamten in dem BMW kamen mit Schocks, Prellungen und Schürfwunden davon. Auch der 27-jährige Golffahrer aus dem westlich von Berlin gelegenen Falkensee überlebte den Zusammenprall und zog sich nur leichte Verletzungen zu. Der 24-jährige Beifahrer musste vermutlich sterben, weil er sich nicht angeschnallt hatte.

Nach Auskunft von Feuerwehrchef Albrecht Broemme bietet ein Frontalzusammenstoß den Insassen der Fahrzeuge die größte Chance, den Unfall zu überleben – sofern sie angeschnallt sind. Dabei absorbierten die Knautschzonen beider Fahrzeuge gleichmäßig die gesamte Aufprallenergie. Anders sei es dagegen, wenn die Autos schräg kollidierten. Dann fingen die Knautschzonen nur einen Teil der Aufprallwucht ab. Die Front des Polizei-BMW war bis zur Vorderachse eingedrückt, von der Schnauze des blauen Golf III des Todesfahrers war so gut wie nichts mehr zu erkennen.

Es ist bereits der fünfte BMW 525 der Polizei, der bei einem Unfall schwer beschädigt wurde. Einer hat sogar nur noch Schrottwert. Die Behörde hat Ende vergangenen Jahres 100 der silbergrauen Fahrzeuge geleast. BMW übernimmt während der zweijährigen Leasingzeit alle Reparaturen und Wartungen. Die Mechaniker der Autofirma werden prüfen, ob es sich lohnt, das am Sonnabend beschädigte Fahrzeug zu reparieren. Die Kosten wird vermutlich die Versicherung des 27-Jährigen tragen müssen.

Er flüchtete vor der Polizei, weil ihn Beamte nach einem nächtlichen Besuch im Sky-Club an der Dircksenstraße wegen seiner unsicheren Fahrweise stoppen und auf Alkohol überprüfen wollten. Er raste durch Mitte, Tiergarten und Charlottenburg. Dabei verursachte er mehrere Unfälle, bei denen niemand verletzt wurde. Als die Polizei schließlich an der Straße des 17. Juni/Ernst-Reuter-Platz eine Straßensperre errichtete, fuhr der 27-Jährige als Geisterfahrer auf der Straße des 17. Juni zurück und rammte den Streifenwagen. weso

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false