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Berlin: Verkauf als Rettung?

Grüne fordern Privatisierung–Bank bestätigt schwierige Lage

Wegen der anhaltenden Verluste der Königlichen Porzellan Manufaktur hat sich der haushaltspolitische Sprecher der Grünen, Oliver Schruoffeneger, für einen Verkauf der traditionsreichen Manufaktur ausgesprochen. Die KPM sei ein weiteres Beispiel für „das alte Berliner Spiel, verlustbringende landeseigene Firmen in größeren Einheiten“ zu verstecken. Am Ende müssten die Steuerzahler die Zeche für Missmanagement in landeseigenen Firmen bezahlen.

Die KPM war im Jahr 2000 vom Senat an die landeseigene Investitionsbank Berlin übertragen worden. Nun verschlingt die defizitäre Manufaktur jährlich die Millionen des Kredithauses. Die angestrebte Sanierung ist bislang fehlgeschlagen. Ein Bericht dieser Zeitung wurde durch den gestern vorgestellten Rechenschaftsbericht der Förderbank bestätigt. Darin heißt es zur Geschäftsentwicklung bei der KPM: „Für 2002 zeigten sich Verschlechterungen gegenüber den gesetzten Zielen, die vor allem auf Umsatzrückgänge zurückzuführen sind.“ Bei der Vorstellung des Berichtes antwortete der neue InvestitionsbankChef Dieter Puchta ausweichend auf die Frage, ob die Manufaktur abgestoßen werden soll: „Mir reichen kostendeckende Ergebnisse nicht, eine Förderbank muss Gewinne erwirtschaften.“

Nach Angaben von Andreas Dankwart, für die KPM zuständiger Bankdirektor, wird derzeit mit einer Reihe potenzieller Käufer verhandelt. Der Banker, der die erfolglose Sanierung der KPM begleitet hatte, kündigte eine „zeitnahe Entscheidung“ an. Der Umsatz der KPM war in den vergangenen beiden Jahren um etwa ein Viertel zurückgegangen, weitere Möglichkeiten der Kostensenkung sehen die Banker nach einem bereits drastischen Personalabbau nicht. ball/anw

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