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Berlin: Verkehr beruhigt, Anwohner aufgeregt

Viel Lob und laute Proteste beim Info-Abend zu Spandauer Vorstadt

Als auf dem Podium jemand von „Pollern“ zu reden begann, gab es ein bisschen Geschrei in den hinteren Zuhörerreihen. Etwas von „Geldverschwendung“ und „Stadt verschandeln“ war zu hören; auch allerlei Destruktives. Aber nachdem die Planer des Verkehrskonzeptes für die Spandauer Vorstadt in Mitte alles ausführlich erklärt hatten, gab es auch Beifall. Etwa 150 Interessierte waren am Dienstagabend in die Schule in der Weinmeisterstraße gekommen, um sich die Pläne von Senat, Bezirk Mitte, Technischer Universität, IHK und Stadtplanern erklären zu lassen: Tempo 30 auf den größeren Straßen und Tempo 10 auf den kleinen, GehwegNasen an den Kreuzungen, Poller und neue Fahrradständer sollen den Durchgangsverkehr aus dem Szeneviertel vertreiben.

„Ich finde das wunderbar“, sagte eine Bewohnerin der Linienstraße, vor deren Haustür bald nur noch Radler und Anwohner vorbeifahren dürfen. „Die Lebensqualität hat sich wirklich sehr verschlechtert in den letzten Jahren.“ Eine Frau, die in der Mulackstraße einen Spielplatz betreut, findet auch Tempo 10 nicht ausreichend im Kampf gegen die Raserei und verlangt eine Spielstraße, in der Schrittgeschwindigkeit vorgeschrieben ist. Andere Anwohner stört die laute Straßenbahn mehr als die Autos, wieder andere wollen das ganze Gebiet zur Fußgängerzone machen.

Gebaut wird möglichst billig; Baustadträtin Dorothee Dubrau schätzt die Kosten für das gesamte Viertel auf fünf Millionen Euro. Die Poller sind für 550 Euro pro Stück zu haben – zuzüglich Einbau. obs

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