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Friedrichstraße: Behörden-Wirrwarr verhindert schnelles Umsteigen

Die Wege für Umsteiger zwischen dem S- und dem U-Bahnhof Friedrichstraße bleiben lang. Der Verbindungsgang der kurzen Wege ist weiter geschlossen.

Auch ein Gespräch der Verantwortlichen brachte am Dienstag keine Lösung.

Der in den 30er Jahren gebaute Gang musste, wie berichtet, 2006 abgerissen werden, um den Neubau auf dem Spreedreiecksgelände in die Höhe ziehen zu können. Der als Ersatz neu gebaute Tunnel ist seit dem vergangenen Jahr fertig, nutzen dürfen ihn die Fahrgäste aber weiter nicht, weil die Vorgaben zum Bau nicht eingehalten worden sind.

Nach Angaben der Bahn sind vor den Übergängen zu den Bahnsteigen der S- und U-Bahn andere Brandschutztore, als in der Plangenehmigung vorgesehen waren, eingebaut worden. Dies erfordere eine „Zulassung im Einzelfall“ durch das aufsichtsführende Eisenbahn-Bundesamt (EBA). Die Behörde, die zunächst mitgeteilt hatte, der Neubau sei aus ihrer Sicht nicht genehmigungspflichtig, hat jetzt weitere Unterlagen angefordert.

Zudem weicht die Höhe des Tunnels von den Angaben im Plan ab; auch hier ist jetzt eine nachträgliche Genehmigung erforderlich. Das Verfahren werde mit Nachdruck von den Beteiligten betrieben, um die Schnittstelle im öffentlichen Nahverkehr so bald als möglich wieder anbieten zu können, heißt es bei der Bahn. Einen Termin gibt es noch nicht. Die Verkehrsexpertin der Grünen, Claudia Hämmerling, forderte eine Aufklärung darüber, wer es zu verantworten hat, dass der Tunnel nicht zu benutzen ist. Weil sich auch umsteigende Fahrgäste jetzt zum Teil über die ohnehin sehr engen Treppenanlagen im U-Bahnhof drängen, kommt es dort oft auch zu einer gefährlichen Enge.

Christfried Tschepe vom Fahrgastverband Igeb befürchtet, dass der Investor beim Neubau offensichtlich zulasten der Fahrgäste seine Kosten gesenkt habe. Der Bauherr Harm Müller-Spreer spricht dagegen von einem Kompetenzgerangel unter Behörden und einem kleinlichen Streit.

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