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Berlin: Verkehrsunfälle am Wochenende: Wieder zwei Todesopfer auf den Straßen - und wieder Fahrerflucht

Nach dem Wochenende ist die Zahl der Verkehrstoten dieses Jahres auf insgesamt 58 gestiegen. Der Trend zeigt nach einem vorübergehenden Rückgang der Todeszahlen bis 1998 weiter nach oben - wie bei den Fällen von Fahrerflucht.

Nach dem Wochenende ist die Zahl der Verkehrstoten dieses Jahres auf insgesamt 58 gestiegen. Der Trend zeigt nach einem vorübergehenden Rückgang der Todeszahlen bis 1998 weiter nach oben - wie bei den Fällen von Fahrerflucht. Denn auch bei einem der tödlichen Verkehrsunfälle vom Wochenende wurde Fahrerflucht begangen.

Bei dem Unfall in Wilmersdorf kam ein 36-jähriger Motorradfahrer in der Nacht zum Sonntag auf der Stadtautobahn A 104 ums Leben. Der Mann war nach Angaben der Polizei aus bisher ungeklärter Ursache nach rechts von der Fahrbahn abgekommen und gegen die Leitplanke gefahren. Dabei verletzte er sich tödlich am Kopf. Genauere Angaben waren gestern nicht zu erhalten, die Polizei betonte allerdings, Fremdeinwirkung sei vermutlich auszuschließen.

Ganz anders bei dem Unfall, der sich fast gleichzeitig am Blumberger Damm in Marzahn ereignete. Ein Fußgänger war von einem Auto erfasst und dabei so schwer verletzt worden, dass er später im Krankenhaus starb. Der Autofahrer flüchtete, ohne sich um die Folgen seiner Tat zu kümmern. Zunächst hieß es, das Opfer und ein weiterer Fußgänger hätten gerade eine Kreuzung überquert, als das Auto herangerollt sei. Nach Auskunft der Polizei vom Sonntag soll der Mann aber auf der Fahrbahn außerhalb eines Kreuzungsbereichs gelaufen sein. Nähere Angaben waren auch hier nicht zu erhalten. Schon im Frühjahr hatte die Polizei festgestellt, dass zunehmend Fußgänger geradezu selbstmörderisch leichtsinnig sind, Autofahrer zu schnell fahren, und das auch noch mit "Fahne". Viele kümmern sich nicht um die Opfer. Die Polizei registrierte allein bei Verkehrsunfällen nach Missachtung rot zeigender Ampeln im letzten Jahr 137 Fälle von Fahrerflucht. Die Fluchtzahlen steigen, seit die Grenzen offen sind. Bei jährlich mehr als 122 000 angezeigten Unfällen im Straßenverkehr machten sich anschließend rund 15 Prozent der Autofahrer aus dem Staub, rund 18 000. Da die Verkehrsdienste inzwischen wie Kriminalisten arbeiten, wird fast jeder zweite Flüchtige gefasst.

Das statistische Bundesamt in Wiesbaden ermittelte Fahrerflucht nach jedem 20. Unfall mit Todes- und Verletzungsfolge. Bei schweren Sachschäden ist sogar jeder zehnte flüchtig.

C. v. L.

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