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Berlin: Verliebt in ein Modell

Zur Langen Nacht nennen Museumsleute ihre Lieblinge / Heute: der Kontrolleur und die Bücherei

Fast einen halben Meter groß und rötlich sind sie. Im Rücken ist ein Loch – da kommt die Flüssigkeit rein. Am Kopf sind die Nüstern – da kommt das Nass wieder raus. Zwei große Stier- Trinkgefäße sind für Klaus Plötz (52) die persönlichen Favoriten der Hethiter-Ausstellung.

Ihm imponieren Geschichte und Aussehen der Stücke. Und wenn er will, kann er die mehrere tausend Jahre alten Gebilde jeden Tag sehen, denn der schlanke Mann mit Vollbart arbeitet an der großen Drehtür des Martin-Gropius-Baus. Er kontrolliert mit zwei Zählstoppern, wie viele Leute rein- und wieder rausgehen. „Das Museum fasst nicht mehr als 1800 Menschen“, erklärt er.

Klick, wieder ist einer drin. „Und wenn es zu viele werden, müssen die anderen noch warten.“ Auch während der 12. Langen Nacht der Museen wird der ehemalige Bibliothekar an der großen Tür stehen. Er hofft, dass das Wetter schön wird. „Wenn die Leute bei Regen vor dem Eingang warten müssen, dann bekommen sie schlechte Laune.“ Die lässt sich Klaus Plötz persönlich nicht machen. Denn langweilig wird es ihm nie. Dafür wechseln die Ausstellungen viel zu häufig. Zur Langen Nacht der Museen können die Besucher des Gropius-Baus nicht nur die Ausstellung „Die Hethiter – das Volk der 1000 Götter“ sehen, sondern auch „Here is New York – Fotoausstellung zum 11. September“ und „Die zweite Schöpfung – Bilder aus der industriellen Welt vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart“. Und als ehemaliger Bibliothekar hat Klaus Plötz in einer weiteren Ausstellung „Neue Deutsche Architektur“ sein zweites Lieblingsobjekt gefunden: Modell und Pläne der Sächsischen Landesbibliothek Dresden. Wiebke Heiss

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