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Berlin: Videoüberwachung: 14 Anschläge auf die Synagoge - Kreuzberger Gotteshaus war schon früher Ziel von Steinwürfen

Der Anschlag auf die Synagoge am Kreuzberger Fraenkelufer vor vier Tagen war nicht der erste Angriff auf das jüdische Gotteshaus. Es war schon von Ende 1992 bis Anfang 1994 Ziel von 14 Anschlägen.

Der Anschlag auf die Synagoge am Kreuzberger Fraenkelufer vor vier Tagen war nicht der erste Angriff auf das jüdische Gotteshaus. Es war schon von Ende 1992 bis Anfang 1994 Ziel von 14 Anschlägen. Der geistig verwirrte Täter suchte sich damals aber auch Kirchen als Ziel seiner, wie er nach seiner Festnahme sagte, "Hassgefühle" gegen Gotteshäuser.

Die Vorgehensweise des zur damaligen Zeit wohnungslosen Uwe B. war immer dieselbe: Vom Fahrrad aus schleuderte er im Vorbeifahren Steine auf die Fensterscheiben. Daraufhin installierte die Polizei sogar eine Videokamera an der Synagoge, die Uwe B. bei einem Anschlag auch aufnehmen konnte. Da er seine Aktionen aber fast immer bei Nacht ausführte, ergaben die Aufnahmen keine verwertbaren Ergebnisse. Einen öffentlichen Aufschrei wie nach den letzten Übergriffen gab es damals aber nicht. Wurden die Synagogen-Anschläge doch in einem Zusammenhang mit den Angriffen auf Kirchen gesehen und nicht als spezifisch antisemitisch bewertet.

Bei einem Anschlag auf die christliche Hochmeistergemeinde hatte ein Pfarrer den Übeltäter sogar in flagranti erwischt und beim Kragen gepackt. Dieser konnte sich aber befreien. "Da lachte der Täter diabolisch und fuhr davon", berichtete der Geistliche hinterher der Polizei. Hinweise von Zeugen führten letztendlich zur Festnahme von Uwe B.. 67 Übergriffe auf Gotteshäuser wurden ihm zur Last gelegt. Manchmal war er auch den Fassaden mit dem Hammer zu Leibe gerückt oder ritzte Kreuze in Türen und Scheiben. Nach dem erneuten Anschlag auf die Kreuzberger Synagoge ist Uwe B. als einer der ersten von der Polizei vernommen worden. Er scheint als Täter jedoch nicht in Betracht zu kommen.

clw

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