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Berlin: Videoüberwachung: Wenn der große Bruder wacht (Kommentar)

Das Leben ist eine Daily Soap, und jeder ist zum Statisten geworden. Überall werden wir gefilmt: vor Botschaften, in Kaufhäusern, an Haustüren, auf Bahnhöfen, in Bussen, bei Banken, in Stadien - und in Brandenburg nach dem Willen der Landesregierung jetzt auch auf öffentlichen Plätzen.

Das Leben ist eine Daily Soap, und jeder ist zum Statisten geworden. Überall werden wir gefilmt: vor Botschaften, in Kaufhäusern, an Haustüren, auf Bahnhöfen, in Bussen, bei Banken, in Stadien - und in Brandenburg nach dem Willen der Landesregierung jetzt auch auf öffentlichen Plätzen. In Berlin aber wehrt sich die SPD gegen die Videoüberwachung. Deren Fraktionsvorsitzender Wowereit meint, es dürften nicht die Bürgerrechte eingeschränkt werden, nur weil die Polizei nicht mit der Kriminalität fertig werde. Da sind wir aber froh. Da sorgt sich jemand darum, dass uns nur die Brieftasche geraubt wird, und nicht zudem noch das Recht auf - ja, auf was eigentlich? Was gibt es noch zu verlieren? Nicht mehr das Ob ist die Frage, sondern: warum nicht auch hier? Weil Kameras die Kriminalität an andere Orte verdrängen, weil sie Schutz nur vortäuschen, weil auch gefilmte Täter nicht immer geschnappt werden - so argumentieren die Gegner. Ja, alles schon vorgekommen. Kameras können Kriminalität nicht aus der Welt schaffen. Aber sie können helfen, sie zu bekämpfen. Sie können dort nützlich sein, wo Menschen hingehen müssen, sich aber nicht mehr hintrauen. Da ist es doch besser, wenn sich andere nicht mehr hintrauen - aus Angst vor den immer wachen elektronischen Augen der Polizei.

lom

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