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Landschaftsarchitekt Steffen Brodt und sein Team: Sylvia Martin (rechts) und Liu Qin Zi.

© Thilo Rückeis

Der Hansaplatz: Viele Regeln, eine Herausforderung

Früher Blockrand, heute Nachkriegsmoderne: Wie der Hansaplatz wurde, was er heute ist - und wer ihn jetzt verändern will.

Seinen Namen trägt das Hansaviertel seit 1874. Weil der Hamburger Bahnhof in der Nähe stand und die Spree dort fließt, die Berlin via Elbe mit Hamburg verbindet. Und weil eine Immobiliengesellschaft aus Hamburg das Quartier erstmals entwickelte. Die Verbindung zwischen Hamburg und Berlin soll bis ins 14. Jahrhundert zurückreichen – durch die im Hansa-Bund formierten Kaufleute. Das im 19. Jahrhundert entwickelte Quartier wies die für die Gründerzeit typischen Merkmale auf: Entlang der Straßenkanten reihten sich viergeschossige Wohn- und Geschäftshäuser, maximal 22 Meter hoch (Traufhöhe) zu sogenannten Blockrändern. Im Krieg wurde das Quartier zerstört, neu aufgebaut erst während der „Interbau 57“ unter Beteiligung von 53 Architekten aus 13 Ländern und nach Gestaltungsprinzipien der Nachkriegsmoderne. Der Hansaplatz bildete das Geschäftszentrum: In niedrigen Flachbauten waren Läden, Restaurants, Kino, Bibliothek und U-Bahnhof untergebracht. Südlich des Hansaplatzes prägen acht- bis zehngeschossige Hochhäuser das Quartier. Die freistehenden Gebäude und die offenen Räume zwischen ihnen, die das Wohngebiet fließend in den Tiergarten übergehen lassen, wollten bewusst mit der Tradition der Blockrandbebauung brechen.

Steffen Brodt, Leiter von „plan.b“ entwickelte mit seinem Team – Sylvia Martin und Liu Qin Zi – die Ideen für den Hansaplatz. „Es war eine Herausforderung, alle Vorstellungen von Anwohnern, Bürgerverein und Denkmalschutz unter einen Hut zu bekommen“, sagt Brodt. Wie groß das Areal ist, hatte er früher nie wahrgenommen. „Für mich war der Hansaplatz immer nur das Ladenviertel.“ Gestalterisch war das Projekt eine harte Nuss. Denn es gibt klare denkmalschützerische Auflagen.

2008 gründete Steffen Brodt sein Büro. Zu den wichtigen Projekten zählen die Anlage des Parks „Havelwiesen“ in Spandau, die Grünanlage am Leipziger Platz und die Renaturierung von Brachen wie Tiefwerder in Spandau. Die Pflanzung von 500 Spree-Eichen im Regierungsviertel erfolgte unter Federführung von „plan.b“.

plan.b, Alt-Heiligensee 62, 13503 Berlin. plan@b-berlin.eu

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