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Vietnamesische Schleuserbande: Prozess begonnen

Sieben Vietnamesen und ein Deutscher müssen sich seit Freitag wegen Einschleusens von Ausländern sowie Beihilfe dazu vor dem Berliner Landgericht verantworten.

Berlin - Den Angeklagten im Alter zwischen 18 und 54 Jahren, darunter drei Frauen, wird vorgeworfen, in wechselnder Beteiligung zwischen Juni und November 2005 rund 50 Vietnamesen und Chinesen illegal über Polen nach Deutschland eingeschleust und teilweise nach Italien und Frankreich weitergeleitet zu haben. Laut Anklage mussten die Geschleusten dafür zwischen 6000 und 18.000 Euro zahlen.

Den drei Haupttätern im Alter von 18, 25 und 36 Jahren wird bandenmäßiges Handeln vorgeworfen. Sie sollen die Schleuserfahrten organisiert haben. Der 44-jährige Deutsche war laut Anklage als Fahrer tätig und brachte die eingeschleusten Personen mit seinem Privatwagen über die Grenze nach Italien und Frankreich. Die mitangeklagten Frauen sollen als Dolmetscher und Vermittler agiert oder ihre Wohnung als Unterkunft zur Verfügung gestellt haben.

Der 44-Jährige legte zu Prozessbeginn ein umfassendes Geständnis ab. Er gab zu, für die Schleusungen pro Person 250 Euro von dem 25-jährigen mutmaßlichen Haupttäter erhalten zu haben. Gegen eine 54-jährige Vietnamesin, die ihre Wohnung zur Verfügung gestellt hatte, wurde das Verfahren nach einem Geständnis gegen 500 Euro Geldbuße eingestellt. Die weiteren Mitangeklagten wollten sich zunächst nicht äußern. Der Prozess wird am 8. September fortgesetzt. (tso/ddp)

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