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Berlin: Von der Videokamera überführt

Beide Täter liefen direkt an der Kamera vorbei. Mit dem Video und Fotos suchte die Polizei später nach den Schlägern, die auf dem U-Bahnhof Blissestraße eine Familie attackiert hatten.

Beide Täter liefen direkt an der Kamera vorbei. Mit dem Video und Fotos suchte die Polizei später nach den Schlägern, die auf dem U-Bahnhof Blissestraße eine Familie attackiert hatten. Im Prozess gab es gestern kaum Diskussionen. „Das ist passiert“, gab der 25-jährige Ilker K. zu. Er hatte laut Anklage ein Messer gezogen und einen 48-jährigen Mann verletzt.

Warum es zu dem Angriff kam, könne er nicht so genau sagen, sagte der arbeitslose Mann aus Wedding. Er sei schlecht gelaunt gewesen, „weil ich Stress hatte mit meiner Freundin“. Er und sein Freund Yusuf B., mit dem er am Abend des 22. Februar unterwegs war, hätten auf dem U-Bahnhof Streit gesucht, hieß es in der Anklage. Ilker K. widersprach dem nicht. Er sei zuvor in einer Bar gewesen und habe etliche Cocktails getrunken. Auf dem U-Bahnhof standen sieben Personen. Sie waren ausgelassen und lachten. „Wir kamen vom 80. Geburtstag meines Vaters“, sagte Joachim B., ein arbeitsloser Rocker von den Bandidos. Plötzlich sei seine Freundin getreten worden. „Ich stellte mich dazwischen.“ Seine Freundin stürzte, der Rocker wollte den Angreifer überwältigen. Der aber zog ein Messer, verletzte Joachim B. an Wange, Ohr und Arm.

Der mehrfach vorbestrafte Ilker K. wurde vor vier Monaten festgenommen und befand sich seitdem in Untersuchungshaft. Er gelobte Besserung und bot an, ein Schmerzensgeld zu zahlen. Der Staatsanwalt forderte ein Jahr Gefängnis. Die Richterin urteilte milder: ein Jahr Haft auf Bewährung. Sie nahm ihm seine Reue ab. Der Komplize von K. muss sich in einem gesonderten Prozess verantworten. K. G.

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