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Von Tag zu Tag: Drama, Baby

Werner van Bebber bewundert Untersuchungsausschüsse

Politik soll halt Spaß machen und lustig sein. Und einfach. Nichts entspricht dem so wenig wie ein Untersuchungsausschuss in fortgeschrittenem Reifezustand – wenn sich die Abgeordneten hinter Ordnerstapeln verbarrikadiert haben und aus der Deckung heraus Lügenvorwürfe verbreiten. Der Howoge- Untersuchungsausschuss ist in diesem Zustand. Das Publikum bräuchte eigentlich vor jeder Sitzung eine Einführung zu Punkten wie „Geschäftsgebaren einer Wohnungsbaugesellschaft“, „freihändige Vergabe“, „Pflichten eines Aufsichtsrats“, um die Erkenntnisfortschritte der Abgeordneten würdigen zu können. Sonst droht der vollkommene Aufmerksamkeitsschwund. Der FDP-Mann Sebastian Kluckert pumpte am Freitag Dramatik in die Sitzung des Howoge-Ausschusses, indem er von Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer die Herausgabe mitgeführter Akten verlangte. Junge-Reyer gab einfach nach – das war es mit der Dramatik. Zurücktreten wird sie ohnehin nicht, zwölf Wochen vor der Wahl. Und doch verdienen alle Beteiligten große Anerkennung: Sie spielen ihre Rollen bis zum Ende, sie nehmen ihre Ämter ernst. (Seite 10)

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