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Von Tag zu Tag: Gut fürs Tor

Bernd Matthies verteidigt das alte Stadtbild gegen die Event-Mafia

Aus dem guten alten Ereignis ist ein „Event“ geworden – und aus dem Brandenburger Tor eine dekorative Kulisse für eben jene Ereignisse, die mal staatstragend weihevoll sind, mal aber auch einfach nur saudoof. Doch nicht nur am Pariser Platz, sondern auch beispielsweise am Gendarmenmarkt und Bebelplatz nerven die ständigen Aktivitäten, die das Bild der historischen Ensembles zerstören. Sie tun das nur auf Zeit – doch was sagen wir Touristen, die auch nur ein oder zwei Tage Berlin gebucht haben und dann vor nassen Zeltwänden stehen, wo sie alte Stadt erwarten? Dass Berlin nun mal leider insgesamt eine große Werbefläche sei?

Es ist deshalb zu begrüßen, dass der Bezirk Mitte eine grundsätzliche Regelung gefunden hat, um die Abnutzung der Stadt durch das Event-Unwesen einzudämmen. Entscheiden werden am Ende die Verwaltungsgerichte, doch jetzt ist zumindest der politische Wille erkennbar geworden, nicht länger jeden rein kommerziell motivierten Übergriff auf die historische Kulisse abzunicken. Schade, dass Geschmacklosigkeiten wie das Modezelt auf dem Bebelplatz Bestandsschutz genießen. (Seite 11)

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