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Von Tag zu Tag: Lompscherig

Ulrich Zawatka-gerlach möchte der Kinderschutz-Bürokratie Beine machen

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Manchmal ist Ungeduld eine Tugend. Wenn es zum Beispiel um den Schutz der Kinder geht, ist der Senat zwar auf dem richtigen Weg, aber er trödelt. Es hat zu lange gedauert, bis das Netzwerk Kinderschutz fertig gestrickt war. Es dauert jetzt zu lange, bis möglichst viele Eltern sanft gezwungen werden, ihre Kinder regelmäßig zur ärztlichen Früherkennung zu schicken.

Selbst wenn man akzeptiert, dass in Deutschland aus verfassungsrechtlichen Gründen niemand genötigt werden kann, einen Arzt aufzusuchen, hätte der Senat alternative Lösungen schneller anpacken müssen. Stattdessen übernehmen andere Bundesländer beim „Einladungs- und Erinnerungswesen“ für die Früherkennung eine Vorreiterrolle. Das ist keine falsche Bescheidenheit – dahinter steckt eine schlecht organisierte Gesundheitsbürokratie. Leider ist die Senatorin Katrin Lompscher bisher nicht dadurch aufgefallen, dass sie die eigene Verwaltung nach vorne peitscht. Sie amtiert, aber sie regiert nicht. Sie koordiniert nicht einmal. Denn Kinderschutz ist kompliziert, da sind viele gefordert: Ämter und Ärzte, Lehrer, Familie, Nachbarn, Polizisten. Und am Ende auch Frau Lompscher.

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