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Von Tag zu Tag: Protestanten

Claudia Keller freut sich über Gottesdienste, die provozieren

Bischof Markus Dröge hat sich bislang nicht durch politische Aktionen hervorgetan. Anders als sein Vorgänger ist er ein Mann der leisen Töne. Auch am Sonntag sollte es ruhig zugehen: in der Marienkirche ein Gottesdienst zum Weltfriedenstag mit Brieftauben, am Gendarmenmarkt ein Gottesdienst über die Schönheit. Was könnte unverfänglicher evangelisch sein? Dann kam es doch ganz anders: Hier demonstrierten die Tierschützer, dort die Baumschützer. In allem steckt eben ein politischer Kern, die Kirche kann sich nicht entziehen. Sie sollte es auch gar nicht versuchen, wenn sie glaubwürdig bleiben will. Trotz Missbrauchsskandalen, Gläubigenschwund und Geldmangel werden Bischöfe, Pfarrer und die vielen Milionen engagierten Gläubigen gebraucht. Sie können Fragen anders stellen, Probleme anders angehen. Es muss ja nicht gleich eine Kampagne wie Pro Reli sein. Aber ein bisschen mehr Einmischung wäre wünschenswert. (Seite 10)

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