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Von Tag zu Tag: Schnee, Mann!

Stefan Jacobs vermisst dieser Tage einen guten alten Bekannten

Wenn früher drei Schneeflocken fielen, war gleich jemand zur Stelle, der sie wälzte, bis sie im weitesten Sinne zur Kugel wurden. Dann noch eine und noch eine – fertig war der Schneemann, der mit seinen Artgenossen Parks und Gärten bevölkerte. Aber ausgerechnet jetzt, wo tiefergelegte Autos am Straßenrand allmählich eins werden mit den Verwehungen, scheinen die eiskalten Typen ausgestorben zu sein. Möglich, dass vor „Daisy“ niemand eine Handvoll Kohlen opfern wollte und auf Empfehlung des Katastrophenschutzamtes der Mohrrübenvorrat nicht angetastet wurde. Aber jetzt, da der Blizzard durch ist und Aldi zu aller Erstaunen noch immer am gewohnten Fleck steht, sollte es keine Ausrede mehr geben. Selbst wer seine ollen Kochtöppe ins Kaufhaus geschleppt hat zu einer jener ominösen Alt-gegen-Neu-Aktionen, kann dem weißen Riesen ersatzweise einen Joghurtbecher oder ein Flechtwerk aus Zweigen des ohnehin zerzausten Weihnachtsbaums aufsetzen. So hätte man meinen sollen, aber eine Umfrage unter Außendienstlern ergab: Der Schnee pappt nicht – zu kalt! Wer seinen Kindern draußen trotzdem etwas bieten will, kann es ja mit Fischstäbchendomino probieren. Dafür ist das Wetter ideal.

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