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Von Tag zu Tag: Traumtänzer

Ulrich Zawatka-Gerlach gönnt der Staatsoper viel, aber nicht alles

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Es gab Fürsten und Schatzkämmerer, die haben den eigenen Staat ins Verderben geritten, nur um ein entzückendes, kleines Schlösschen zu bauen oder einen mittelgroßen, grausamen Krieg zu führen. Sie haben beim Plündern der eigenen Kasse nicht einmal mit der Schulter gezuckt. „Du, du“, müssen wir heute aber jeden schelten, der Ähnliches versucht. Die Staatsoper ist uns lieb und teuer, aber nicht um jeden Preis.

Zwischen 130 und 290 Millionen Euro für die Sanierung, die wir alle wollen, liegen eben doch Welten. Berlin ist immer noch eine arme Stadt, trotz des zeitweiligen Goldregens, der das Steuersäckel füllt. Und solange dies so bleibt, sind uns kunstsinnige Pragmatiker wie Peter Dussmann lieber, dem zuerst wichtig ist, dass die Toiletten in Ordnung kommen. Die Künstler aber, die offenbar ein ganz neues altes Haus wollen, in- und auswendig vergoldet, müssen sich die Frage gefallen lassen: Was soll das Theater? Es sei denn, Peer Steinbrück kommt Unter den Linden angeritten … Ach Himmel, aus welcher komischen Oper ist denn das?

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