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Von Tag zu Tag: Unbekanntes Tor

Klaus Kurpjuweit wundert sich über die Ortskenntnisse im Bezirksamt Mitte

Das Brandenburger Tor – das Symbol für die Trennung und die Einheit der Stadt – soll weltweit als Wahrzeichen bekannt sein. Glaubt man zumindest in Berlin. Tatsächlich ist das das Bauwerk nicht einmal in der Stadt bekannt. Auf die Frage nach den Rissen an dem Bauwerk wollte eine Mitarbeiterin in der Stadtenwicklungsverwaltung von Mitte zunächst wissen, wo genau das Tor denn stehe. Ohne exakte Adresse könne sie nicht feststellen, wer zuständig sei. Und dann sollte auch noch geklärt werden, um es sich beim Tor um ein Sonderbauwerk handele, was so viel heißt, ob es denn dort auch Geschäfte gebe. Vom Ort der Stille, den es seit Jahren in einem der Torhäuser gibt, hatte die Mitarbeiterin auch noch nichts gehört. Zum Glück stellten Kollegen dann aber fest, dass Mitte dafür gar nicht zuständig ist, sondern die Senatskulturverwaltung. Vielleicht ist es auch ganz gut, wenn man nicht so gut Bescheid weiß. Wenn eines Tages das Tor doch einstürzen sollte, weil die Risse vielleicht eben nicht so harmlos sind, merkt man es in der Verwaltung von Mitte gar nicht. Und möglicherweise geht es der Welt dann auch so, weil unser Wahrzeichen doch gar nicht so berühmt ist.

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