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Berlin: Von Tag zu Tag: Zurück zum Qualm

Das Qualmen hat sich die Bahn schon vor Jahren abgewöhnt und war damals mächtig stolz darauf. Sogar eine aufwendige Werbekampagne war ihr der Abschied von den Dampflokomotiven wert.

Das Qualmen hat sich die Bahn schon vor Jahren abgewöhnt und war damals mächtig stolz darauf. Sogar eine aufwendige Werbekampagne war ihr der Abschied von den Dampflokomotiven wert.

Das Rauchen aber will die Bahn bis heute nicht aufgeben. Im Gegenteil. Während man in Bussen und Bahnen der BVG sowie bei der S-Bahn schon lange auf das Inhalieren von Nikotin verzichten muss, hat die Bahn im Regionalverkehr jetzt ihr Herz für die sonst so oft verfolgten Raucher entdeckt und bietet ihnen sogar mehr Plätze an.

Bisher durften Raucher auf den Regional-Express-Linien in einer Hälfte des Oberdecks im Steuerwagen ihre Glimmstengel anstecken. Raucher- und Nichtraucher waren durch eine Glastür getrennt. Auf den Einbau dieser Trennwand verzichtet die Bahn nun bei den neuen Modellen. Es muss gespart werden. Vor die Frage gestellt, das Oberdeck nun komplett zur Raucher- oder Nichtraucherzone zu machen, entschied sie sich für die Qualmer - wahrscheinlich eine Verneigung vor ihrer Geschichte. Schließlich gibt es viele Eisenbahnfreunde, die behaupten, die Dampflokzeit sei die schönste gewesen. Da kann ein bißchen Nostalgie im Kleinen doch nur gut tun.

Jetzt werden im ehemaligen Nichtraucherbereich noch schnell Aschenbecher installiert, und dann haben Raucher gottseidank ein ganzes Oberdeck für sich allein. Und wenn ein Zug nur über drei Wagen verfügt, müssen Nichtraucher eben ein nikotinfreies Plätzchen suchen gehen. Nun kann es nicht mehr lange dauern, bis die Bahn in den Zügen auch Zigarettenautomaten aufstellt. Bier aus Automaten verkauft sie schließlich schon.

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