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Vor Gericht: Parkeisenbahn: Neuer Prozess um Missbrauch

Ein weiterer früherer Mitarbeiter der Parkeisenbahn Wuhlheide kommt wegen Kindesmissbrauchs vor Gericht. Gegen den Mann, der einst Leiter der Werkstatt war, soll nach Justizangaben am 13. März verhandelt werden.

Berlin - Dem 45-Jährigen werden sechs Übergriffe zwischen Mai 2008 und Februar 2010 vorgeworfen. Opfer sei ein Junge gewesen, an dem sich auch andere ehrenamtliche Mitarbeiter der Eisenbahn vergangen hätten.

Als Idyll für Hobby-Eisenbahner ist die Anlage in Köpenick bekannt. Kinder und Jugendliche können Schaffner, Schrankenwärter, Streckenläufer, Rangierleiter und Lokführer werden – angeleitet von Erwachsenen. Doch hinter den Kulissen nutzten pädophile Täter ihre Position aus und machten sich Kinder gefügig.

Es war die Schwester eines Opfers, die mit einer Anzeige im September 2010 die Ermittlungen ins Rollen brachte. Ein Verdächtiger wurde abgeführt. Bald zeichnete sich ab, dass der Missbrauch bei der Parkeisenbahn, einer gemeinnützigen Gesellschaft, kein Einzelfall war. Es hatte System, aufgebaut auf Belohnung. Opfern winkte ein schneller Aufstieg in der Bahn-Hierarchie. Niemandem fiel auf, was jahrelang geschah. Inzwischen wurden sieben Verdächtige ermittelt.

Das erste Verfahren wurde ohne Prozess abgeschlossen: Im Juni erhielt ein früherer Betriebsleiter neun Monate Haft auf Bewährung. Er hatte sich dreimal an einem Jungen vergangen. Das Urteil aber wurde erst bekannt, als im Oktober 2011 gegen einen Schaffner verhandelt wurde. Der 26-Jährige hatte sieben Jungen missbraucht. 47 Fälle von 2000 bis 2008 gestand er und kam mit zwei Jahren Haft auf Bewährung davon.

Einer der Männer, die auf ihren Prozess warten, ist wegen Besitzes von Kinderpornografie vorbestraft. Dem 31-Jährigen werden 13 Taten zur Last gelegt. Die Parkeisenbahn, die als freier Träger der Jugendhilfe jährlich mit 15 800 Euro vom Senat gefördert wird, hat inzwischen ein Konzept zur Prävention und zur Ausbildung der Mitarbeiter vorgelegt.

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