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Berlin: Vornehm loyal

Premierenabend im Theater am Kurfürstendamm

Der TV-„Landarzt“ Walter Plathe wird auch als „Ein eingebildet Kranker“ sein Publikum finden. Als Zugpferd in Jürgen Wölffers Adaption des Stücks von Molière hat der Berliner Schauspieler im Theater am Kurfürstendamm allerdings ganz schön zu ackern – „ein bizarrer Abend“, sagten am Montagabend vornehm loyal die Premierengäste. Plathe und die Existenz bedrohten Wölffer-Bühnen hatten ein besonders großes Aufgebot von Stammgästen zum Kudamm gelockt – von Edith Hancke über Curt Flatow und Brigitte Grothum bis hin zu Rolf Hochhuth . Andrej Hermlin, der Bandleader des Swing Dance Orchestra, saß mit seiner Frau Joyce im Parkett. Die schöne Kenianerin spricht inzwischen zwar schon gut Deutsch – die theatralischen Ungereimtheiten entgingen ihr aber – Gottseidank. Das Ehepaar war wunderbar entspannt – erst kürzlich war es mit den Kindern David und Rachel aus Kenia zurückgekehrt. Bei Nairobi hat sich der Sohn des Dichters Stephan Hermlin im Heimatdorf seiner Frau ein Haus gebaut – wie das hiesige Wohnhaus in Pankow auch dort ganz im Stil von Art déco. In Kenia sei das nichts Ungewöhnliches, Häuser im Baustil der 30er Jahre finde man in Nairobi noch viele, erzählte der Musiker, zur Premiere wie immer auch im Anzugstil seiner Lieblingszeit gekleidet. In Kenia engagiert er sich nicht nur in eigener Sache. Im Dorf will er die Lebensqualität verbessern – sponsert Wegebefestigungen und Elektrifizierung. „Wir wären das erste Dorf mit Strom“, freut er sich und hofft für Kenia auf Raila Odunga. Mit dem 62-jährigen Präsidentschaftskandidaten unterhält er sich auf Deutsch – der in Kenia als Legende geltende Politiker hat einst in der DDR studiert. hema

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