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Harald Ehlert musste sich erneut vor Gericht verantworten.

© dpa

Vorwurf der Insolvenzverschleppung bei Treberhilfe: Maserati-Harry wieder vor Gericht

Der ehemalige Chef der Treberhilfe, Harald Ehlert, muss sich erneut vor Gericht verantworten. Drei Jahre nach der Pleite geht es um den Vorwurf der Insolvenzverschleppung. Ehlert sieht sich als Opfer.

Er kam in Schwarz gekleidet und mit fünf weißen Aktenordnern im Gepäck: Ex-Treberhilfechef Harald Ehlert muss sich drei Monate nach einer Verurteilung wegen Steuerhinterziehung in einem weiteren Strafverfahren verantworten. Drei Jahre nach der Pleite der damaligen Treberhilfe geht es nun um den Vorwurf der Insolvenzverschleppung. Zudem soll er im Jahr 2011 Sozialabgaben in Höhe von 96.000 Euro nicht abgeführt haben. Für Ehlert, der durch seinen Dienst-Maserati ins Schleudern geraten war, sind es haltlose Anschuldigungen. Er sieht sich als Opfer und fuhr schwere Geschütze auf.

„Es ging um die Zerstörung der Treberhilfe“, wetterte der 52-Jährige. Für einen Insolvenzantrag habe es keinen Grund gegeben. Weder Zahlungsunfähigkeit noch Überschuldung habe vorgelegen. Seine Rechnung: Die Treberhilfe, die sich um Obdachlose und Jugendliche in Not kümmerte, durfte Mitte 2011 mit 1,1 Millionen Euro für erbrachte Leistungen rechnen. Doch das Land habe dies durch ein „illegales Zahlverbot“ verhindert. Grundlos seien Verträge gekündigt worden.

Faible für Nobelfahrzeuge

Der studierte Pädagoge mit Faible für Nobelfahrzeuge, der 2010 sein Amt als Geschäftsführer niedergelegt hatte, wird die Justiz noch beschäftigen. Er hat Revision gegen die Verurteilung zu einem Jahr Haft auf Bewährung wegen Steuerhinterziehung eingelegt. Das Landgericht sah es im Juli als erwiesen an, dass Ehlert gegenüber dem Fiskus falsche Angaben über den 140.000 Euro teuren Maserati gemacht hatte, den er als Chef fuhr. Er habe das Auto auch privat genutzt.

Ehlert bemüht nun auch die Staatsanwaltschaft. Er hat Strafanzeigen gestellt: Wegen „Rechtsbeugung gegen Unbekannt“ im Zusammenhang mit dem Steuer-Urteil, wegen Betrugs zu Lasten der Treberhilfe.

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