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Waschmaschinenwerk: Siemens: Zukunft in Berlin offen

Die Zukunft des Bosch-Siemens- Waschmaschinenwerks in Berlin bleibt nach erneuten Verlusten im vergangenen Jahr unsicher. Die wirtschaftliche Lage am Standort Berlin habe sich verschärft, erklärte Hausgeräte-Chef Gutberlet.

München - Das Waschmaschinenwerk des Hausgeräteherstellers Bosch Siemens in Berlin steht nach einem erneuten Verlust im vergangenen Jahr weiter auf der Kippe. Derzeit werde geprüft, ob und unter welchen Umständen die Fortführung der Produktion mit rund 580 Beschäftigten über das Jahr 2006 hinaus möglich ist, sagte der Chef der BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH, Kurt-Ludwig Gutberlet, am Dienstag in München. «Die wirtschaftliche Lage am Produktionsstandort Berlin hat sich weiter verschärft.» Mit einer Entscheidung sei ab dem Sommer zu rechnen.

Dank starker Zuwächse im Ausland hat der Konzern den Umsatz im vergangenen Jahr um sieben Prozent auf mehr als 7,3 Milliarden Euro gesteigert. Der operative Gewinn legte um 3,5 Prozent auf 454 Millionen Euro zu. Fast 80 Prozent der Erlöse erzielte das Unternehmen im Ausland. «Unsere auf globales Wachstum ausgerichtete Unternehmensstrategie geht auf», sagte Gutberlet. Allein in China, wo der Konzern nach der Marke Siemens nun auch die Marke Bosch eingeführt hat, stieg der Umsatz um 33 Prozent. Auch in Osteuropa und den USA legte BSH zweistellig zu.

In Deutschland verbuchte der Konzern erstmals seit vier Jahren wieder einen leichten Umsatzanstieg von 1,1 Prozent. In diesem Jahr erwartet Gutberlet ein größeres Plus, da viele Verbraucher angesichts der bevorstehenden Mehrwertsteuererhöhung in diesem Jahr Hausgeräte anschafften. Dieser Effekt werde sich aber im nächsten Jahr umkehren. «Wir erwarten kein nachhaltiges Wachstum in Deutschland.» Dennoch sei mit Ausnahme von Berlin kein anderes BSH-Werk in Deutschland von der Schließung bedroht. «Es gibt kein zweites ähnlich gelagertes Problem.»

Die Zahl der Mitarbeiter stieg im vergangenen Jahr weltweit um 1000 auf 35.500. In Deutschland blieb die Zahl bei rund 14.100 nahezu konstant. Weltweit sollen in diesem Jahr bei einem erwarteten Umsatzanstieg um bis zu sieben Prozent nochmals rund 600 Arbeitsplätze hinzu kommen, der Großteil davon in den Wachstumsregionen Osteuropa, Asien und USA. (tso/dpa)

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