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Berlin: Wegen Bordellbesitzes verklagt: Polizist zündete sich in seinem Auto an

Ein Berliner Polizist hat sich in dem kleinen Brandenburger Ort Lanke (zwischen Biesenthal und Wandlitz im Landkreis Barnim) in seinem Auto mit Benzin übergossen und verbrannt. Der 56-jährige Beamte versah seinen Dienst auf dem Regierungsabschnitt 32 an der Jägerstraße in Mitte.

Ein Berliner Polizist hat sich in dem kleinen Brandenburger Ort Lanke (zwischen Biesenthal und Wandlitz im Landkreis Barnim) in seinem Auto mit Benzin übergossen und verbrannt. Der 56-jährige Beamte versah seinen Dienst auf dem Regierungsabschnitt 32 an der Jägerstraße in Mitte. Er war angeklagt, mit Kollegen ein Bordell an der Lübecker Straße in Tiergarten betrieben zu haben. Das Gerichtsverfahren wegen Förderung der Prostitution stand bevor.

Erst vor wenigen Wochen war gegen den Hauptkommissar Detlef K. und Kollegen des 56-Jährigen Haftbefehl erlassen worden. Dem Hauptkommissar, ursprünglich war er stellvertretender Wachleiter im Abschnitt 32, wirft die Staatsanwaltschaft neben Förderung der Prostitution auch schweren Menschenhandel vor. Insgesamt vier Polizisten waren an dem als Pärchen- oder Swingerclub getarnten Bordell beteiligt.

Montag Mittag hatte der Polizist seinen weißen Wagen am Hellmühler Weg abgestellt, sich vermutlich mit Benzin übergossen und angezündet. Zwei Jäger stießen gegen 12.15 Uhr auf das brennende Auto und benachrichtigten die Feuerwehr. Das es sich bei der bis zur Unkenntlichkeit verbrannten Leiche um einen Mann handelte, war zunächst nur anhand einer Herrenarmbahnduhr zu bestimmen. Über die Halterdaten des Fahrzeugs kam die Bernauer Polizei auf den 56-jährigen Rolf N.

Dass der Mann Opfer eines Verbrechens wurde, schließt die Brandenburger Polizei aus. Einen Abschiedsbrief hinterließ er aber nicht. Das Motiv ist deshalb unsicher. Es wird zwar vermutet, der Selbstmord hänge mit dem Gerichtsverfahren wegen Förderung der Prostitution zusammen. Seine Kollegen aber sehen viel eher private Probleme als Grund für die Verzweiflungstat.

So soll Rolf N. enorme finanzielle Probleme gehabt haben, aus denen sich auch ständiger Ehestreit ergab. Offenbar hatte sich der ehemalige Volkspolizist finanziell vergaloppiert. Über das Ausmaß der finanziellen Verpflichtungen weiß angeblich noch nicht einmal seine Frau Bescheid. Er habe sie nicht über die familiären Finanzen informiert, hieß es.

Zwar liefen gegen den Beamten disziplinare Ermittlungen, und eine Beförderung war deswegen und wegen der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen nicht erfolgt, hieß es aus dem Kollegenkreis von N. Die Tatvorwürfe des schweren Menschenhandels, die gegen Detlef K. erhoben werden, beträfen nicht Rolf N., sagte ein Justizsprecher.

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