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Berlin: Wilhelm Zwo empfängt heute

Im Foyer und Treppenhaus des Restaurants im "Kaisersaal" sah es gestern Mittag noch wie bei Hempels unterm Sofa aus. Nur ein paar festlich gedeckte Stehtischchen strahlten schon etwas von dem Glanz aus, der abends die 600 geladenen Gäste des Gala-Empfangs zur Eröffnung der historischen Räume im Sony Center blenden sollte.

Im Foyer und Treppenhaus des Restaurants im "Kaisersaal" sah es gestern Mittag noch wie bei Hempels unterm Sofa aus. Nur ein paar festlich gedeckte Stehtischchen strahlten schon etwas von dem Glanz aus, der abends die 600 geladenen Gäste des Gala-Empfangs zur Eröffnung der historischen Räume im Sony Center blenden sollte. Damit Letzteres am Potsdamer Platz gebaut werden konnte, musste der Konzern im März 1996 einen Umzug der besonderen Art übernehmen, der ihn 26 Millionen Euro kostete.

Dabei wurde der so genannte Kaisersaal, der einst eigentlich nur ein Vorraum zum Festsaal des Grand Hotels Esplanade war, von seinem ursprünglichen Standort um 75 Meter verschoben. Das geschah, wie berichtet, in einer spektakulären Aktion - der 1800 Tonnen schwere Raum wurde dazu in eine riesige Holzkiste verpackt und auf Luftkissen gebettet an seinen neuen Standort befördert. Dort fand auch der restaurierte "Frühstückssaal" des legendären Grand Hotels seinen neuen Platz - in 500 Teile war er für den Umzug zerlegt worden.

Zur jüngsten Berlinale durften in der neobarocken Kaisersaal-Schönheit schon mal Catherine Deneuve und andere Filmstars zur Probe dinieren, ab Montag können alle dort speisen, wo Kaiser Wilhelm II. jetzt zwar an der Wand hängt, aber selbst nie aß. Das neue alte und denkmalgeschützte Berliner Prunkstück in der Bellevuestraße 1 gastronomisch zu betreiben, traute sich der 36-jährige Österreicher Josef Laggner zu, Gästen der Newton-Bar und des Restaurants Lutter & Wegner am Gendarmenmarkt bereits als Chef bekannt.

"Gehobene Gastronomie" will er in seinem neuen Restaurant "Kaisersaal" bieten, zu dem auch eine Tagesbar gehört, ein Palmenhof und verschiedene Salons. Für die Einrichtung und Ausstattung seiner neuen gastronomischen Adresse hat Laggner nicht gekleckert, sondern mit KPM-Porzellan, Silberbesteck und Mobiliar aus Ebenholz geklotzt. Die "gemütlichen Stuben" - so nennt Laggner die in Rot, Grün und Blau gehaltenen Salons - und alle anderen Einrichtungen in dem Etablissement rund um den Kaisersaal kann man heute von 11 bis 18 Uhr bei einem "Tag der offenen Tür" schon mal inspizieren. Ab Montag beginnt der öffentliche Restaurantbetrieb - täglich von 12 bis 15 Uhr und wieder ab 19 Uhr.

hema

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