zum Hauptinhalt

Berlin: Wird Wolf Lepenies Kultursenator Berlins?

Wolf Lepenies (58), Professor für Soziologie an der Freien Universität und seit 1986 Rektor des Wissenschaftskollegs zu Berlin, ist als künftiger Berliner Kultur- und Wissenschaftssenator im Gespräch. Der bisherige Amtsinhaber Peter Radunski (CDU) hatte noch in der Wahlnacht im Oktober erklärt, dem kommenden Senat nicht mehr anzugehören.

Wolf Lepenies (58), Professor für Soziologie an der Freien Universität und seit 1986 Rektor des Wissenschaftskollegs zu Berlin, ist als künftiger Berliner Kultur- und Wissenschaftssenator im Gespräch. Der bisherige Amtsinhaber Peter Radunski (CDU) hatte noch in der Wahlnacht im Oktober erklärt, dem kommenden Senat nicht mehr anzugehören. Nach Informationen des Tagesspiegels wurde Lepenies, der zur Zeit für einen dreimonatigen Forschungsaufenthalt am Institute for Advanced Studies in Princeton/USA weilt, von Seiten der Berliner CDU angefragt, ob er sich ein entsprechendes politisches Engagement vorstellen könne. Erst unlängst hatte der frühere Kultursenator Volker Hassemer (CDU), ohne konkrete Namen zu nennen, für einen politisch unabhängigen Kopf als Zeichen der Neuorientierung der Berliner Kultur- und Wissenschaftspolitik plädiert. Die Lepenies-Lösung hält nach Tagesspiegel-Informationen auch der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen für erwägenswert, ebenso würde eine solche Berufung auch von Kulturstaatsminister Michael Naumann begrüßt. Noch ungeklärt ist allerdings der Zuschnitt des bisherigen Doppel-Ressorts. Als Problem bei den laufenden Koalitionsverhandlungen zwischen CDU und SPD gilt zudem, dass ein parteiloser Kandidat wie Lepenies im Zweifel die Zahl der SPD-Senatoren verringern würde. Lepenies selbst, den vor allem das Wissenschaftsressort reizt, will abwarten, ob es zu einem für ihn seriösen Angebot kommt, und sich bis dahin eine Entscheiung offenhalten. Sein Aufenthalt in Princeton endet Mitte Dezember, doch wird Lepenies am Wochenende kurz nach Berlin kommen, um am Sonntagabend im Wissenschaftskolleg einen bereits in Harvard gehaltenen Vortrag "Über das schwierige Verhältnis von Kultur und Politik" vorzutragen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false