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Berlin: WM-Chef wollte sich das Leben nehmen

Bestürzung im Senat. Hintergründe sind unklar

Der WM-Beauftragte des Senats hat offenbar versucht, sich in der Nacht zu Montag das Leben zu nehmen. „Wir bestätigen, dass wir wegen versuchten Suizids ermitteln“, teilte die Polizei mit. Nach Informationen des Tagesspiegels soll Jürgen Kießling versucht haben, sich kurz nach Mitternacht mit einer Schusswaffe in seinem Garten umzubringen. Es wurde ein Abschiedsbrief gefunden. Kießling wurde in das Charité-Klinikum Rudolf Virchow gebracht. Nähere Angaben wollte eine Charité-Sprecherin mit Verweis auf die ärztliche Schweigepflicht nicht machen. Der Senat reagierte „bestürzt“. Die Hintergründe sind unklar.

Der 65-jährige Abteilungsleiter in der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Sport hat die WM erfolgreich vorangetrieben. Der Familienvater koordiniert seit mehr als sechs Jahren die WM-Projekte in der Stadt. Er ist nicht nur WM-Koordinator der Hauptstadt, sondern auch Sprecher aller zwölf WM-Städte in Deutschland. In zähen Verhandlungsrunden mit dem Fußball-Weltverband Fifa hat er viele Erfolge für die Städte erzielen können. „Urlaub? Kenne ich nicht“, sagte Kießling , wenn er mit WM-Akten in sein Haus im Berliner Norden gefahren ist. In die Öffentlichkeit drängt er selten; Kießling ist der Entscheider im Hintergrund – und das schon seit Jahren. Auch für Berlins Olympia-Bewerbung für das Jahr 2000, die 1993 scheiterte, war er aktiv.

Bei der WM war er unter anderem bei den Treffen mit den Sicherheitsdiensten involviert. Von seinen Erfahrungen haben längst andere profitiert. Er hat sich mit Organisatoren der Europameisterschaft 2008 getroffen, die in der Schweiz und Österreich stattfinden wird. Kießling hat einmal gesagt, dass er die Leichtathletik-WM 2009 vorantreiben und sich dann zur Ruhe setzen will.I.B./AG/ide/tabu

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