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An der Mauergedenkstätte Bernauer Straße ist die Geschichte Berlins erlebbar.

© Reuters

Wo in Berlin die Mauer noch steht: In der Bernauer Straße ist die Teilung am besten erlebbar

Berlin und Deutschland streiten über die East Side Gallery. Aber an welchen Orten ist die Mauer in Berlin außerdem noch heute zu erleben?

Mauerweg

Den etwa 160 Kilometer langen Mauerweg von Berlin kann man erwandern oder mit dem Fahrrad befahren. Er verläuft fast überall exakt dort, wo früher die Mauer stand. Immer wieder finden sich auf dem Weg auch Reste des Bauwerks. Eine gute Beschreibung des Wegs und aller Originalstücke findet sich online hier.

Gedenkstätte Berliner Mauer

In der Bernauer Straße kann man sich einen guten Eindruck verschaffen. Im Kino der Gedenkstätte ist etwa ein kurz nach der Maueröffnung gedrehter Film zu sehen. Er zeigt einen Rundflug mit dem Helikopter über die noch fast vollständig erhaltene, aber schon geöffnete Mauer. Der Besuch des ganzen Areals zwischen Mauerpark und Nordbahnhof gibt den besten Eindruck des Todesstreifens mitten durch die Stadt. Hier zeigt sich, dass die Mauer nicht zur Abwehr eindringender Feinde angelegt war, sondern zur Abwehr der Menschen, die die DDR verlassen wollten.

Einzelne Mauerteile

Wer einmal die Gedenkstätte Berliner Mauer gesehen hat, dem werden die anderen wichtigen innerstädtischen Mauerreste vielleicht weniger nahe gehen. Sie sind einfach nicht so bombastisch anzuschauen und auch kaum historisch eingeordnet. Originalteile finden sich an der Topographie des Terrors in der Niederkirchnerstraße, am früheren Checkpoint Charly in Mitte, an der jetzt umkämpften East-Side-Gallery in der Mühlenstraße sowie am Tränenpalast in der Friedrichstraße. Die einzelnen Stücke sind aber museal kaum aufgearbeitet.

Der Geist der Mauer

Derjenige, der den Spuren der Mauer in Berlin folgt, findet keine differenzierte Auseinandersetzung mit dem kommunistischen Berlin, dem die Mauer ihr markantestes Gesicht gegeben hat. Dass die Mauer auch als eine Tragödie der deutschen Linken gesehen werden kann, erkennt man besser an anderen Orten: etwa der Gedenkstätte der Sozialisten in Friedrichsfelde, wo Mauerbauer Walter Ulbricht begraben liegt. Aber auch Rosa Luxemburg, Paul Merker und Paul Singer. Der Friedhof liegt aber abseits des Mauerwegs. Martin Jander

Der Historiker Martin Jander ist Autor des kleinen Stadtführers „Berliner Mauer“, der im Stadtwandel-Verlag erschienen ist und drei Euro kostet.

Martin Jander

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