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Berlin: Woher kommt es, wie sieht es aus, was tut es?

In Berlin ist die Zahl der Neuinf izierungen in den vergangenen Jahren stark angestiegen. Im Jahr 2000 waren noch 159 Tests positiv, 2003 schon 249.

In Berlin ist die Zahl der Neuinf izierungen in den vergangenen Jahren stark angestiegen. Im Jahr 2000 waren noch 159 Tests positiv, 2003 schon 249. Die Berliner Aidshilfe rechnet sogar mit rund 400 Neuinfizierungen pro Jahr. Zurzeit leben nach Angaben des Robert KochInstituts 4859 Berliner mit dem Virus, das sind aber nur die gemeldeten Fälle. In Deutschland wird die Zahl auf bis zu 37 000 geschätzt, weltweit auf 37,8 Millionen.

URSPRUNG

Das HIV (Humanes Immunschwäche-Virus) ist mit einem Virus verwandt, das bei Schimpansen in Zentralafrika auftritt. Durch den Verzehr von Schimpansenfleisch wurde es bereits in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts auf Menschen übertragen. Durch Genveränderung entwickelte es sich dann zu HIV – es passte sich dem Wirt an. Die ersten Fälle wurden 1981 erkannt. 1984 identifizierte der Virologe Luc Montagnier in Paris den Erreger, fast zeitgleich mit Robert Gallo aus den USA.

ERREGER

Das Virus ist ein zehntausendstel Millimeter groß. Es besitzt eine Hülle mit knopfartigen Fortsätzen. Im Innern befindet sich eine Kapsel aus Kernproteinen, die die Erbsubstanz beinhaltet. Um sich zu vermehren, nutzt das Virus die T4-Helferzellen des Menschen, die für die Immunabwehr zuständig sind, indem sie Antikörper produzieren. Der Erreger dockt mit Hilfe der Knöpfe an eine T4-Zelle an, dringt ein und hinterlässt sein Erbgut – programmiert sie regelrecht um: Sie produziert nun nicht mehr Antikörper, sondern HI-Viren. Wird die Anzahl der Helferzellen reduziert, kann das Immunsystem nicht mehr funktionieren. So werden Infizierten selbst Erkältungserreger gefährlich.

VON HIV BIS AIDS

Aids (Acquired Immune Deficiency Syndrome) ist die Spätfolge der Infektion. Ab einem bestimmten Grad der Zerstörung des Immunsystems spricht man von Aids, davor von HIV-positiv. Maß ist die Zahl der T4-Zellen im Blut. Weniger als 200 pro Tausendstel Milliliter sind die Grenze. stz

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