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Berlin: Zahl der Kinder weiter gesunken

In Berlin sinkt die Zahl der Familien mit minderjährigen Kindern. Im Jahr 2001 lebten 351 900 solche Familien in der Hauptstadt – 14,6 Prozent weniger als zehn Jahre zuvor, wie das Statistische Landesamt am Montag mitteilte.

In Berlin sinkt die Zahl der Familien mit minderjährigen Kindern. Im Jahr 2001 lebten 351 900 solche Familien in der Hauptstadt – 14,6 Prozent weniger als zehn Jahre zuvor, wie das Statistische Landesamt am Montag mitteilte. Die Zahl der Ehepaare mit Kindern unter 18 Jahren sank in diesem Zeitraum um 30,2 Prozent auf 205 200, die der Alleinerziehenden und Lebensgemeinschaften stieg um 23,9 Prozent auf 146 700.

Ein Fünftel der Familien mit minderjährigen Kindern ist auf staatliche Hilfe angewiesen. Während 1991 noch 86,5 Prozent der Eltern Arbeit hatten, bestritten 2001 nur noch 71,2 Prozent ihren Lebensunterhalt aus der Erwerbstätigkeit. 11,9 Prozent der Familien mit Kindern unter 18 lebten hauptsächlich von Arbeitslosenunterstützung (1991: 4,8 Prozent), von Sozialhilfe lebten 8 Prozent (1991: 2,5 Prozent).

„Es ist schwer, einen Grund für die sinkende Zahl der Familien zu nennen“, sagte Friedrich Windeck vom Statistischen Landesamt gestern. Sicher führe die zunehmende Verarmung der Bevölkerung zum Rückgang der Familienzahl. Genauso könne die sinkende Zahl ungewollter Schwangerschaften in den letzten zwanzig Jahren ein Grund sein. Großen Einfluss habe auch die Zeit nach der Wende gehabt. „Die veränderten Lebensumstände haben zum Rückgang der Geburtenzahl geführt“, sagte Windeck. Das Statistische Landesamt hatte erst vor wenigen Tagen gemeldet, dass die Einwohnerzahl der Hauptstadt erstmals seit sechs Jahren leicht gestiegen ist, weil mehr Menschen zugezogen sind. Aber offenbar sind nicht genug gekommen. „Wenn es mehr Familien in Berlin geben soll, müssen noch mehr Menschen herziehen“, sagte Windeck. suz

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