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Berlin: Zeit zu duschen

VON TAG ZU TAG Christian van Lessen erklärt Sarrazins Einsatz für die Stempeluhr Finanzsenator Thilo Sarrazin, der geizgeile Beamtenschreck, hat wieder zugeschlagen. Noch lebhaft ist in Erinnerung, wie er Anfang letzten Jahres nicht nur düsterste Finanzprognosen für die Stadt abgab, sondern auch persönlich wurde: Er halte die Mitarbeiter seiner Behörden für bleich und übel riechend.

VON TAG ZU TAG

Christian van Lessen erklärt

Sarrazins Einsatz für die Stempeluhr

Finanzsenator Thilo Sarrazin, der geizgeile Beamtenschreck, hat wieder zugeschlagen. Noch lebhaft ist in Erinnerung, wie er Anfang letzten Jahres nicht nur düsterste Finanzprognosen für die Stadt abgab, sondern auch persönlich wurde: Er halte die Mitarbeiter seiner Behörden für bleich und übel riechend. Die Angesprochenen erblichen vor Wut und nahmen übel. Sarrazin hatte seine liebe Not zu schlichten: Er habe doch nur sagen wollen, dass die Arbeitsbelastung so hoch und Schweiß treibend ist, dass die Beamten zum Waschen kaum noch Zeit finden.

Davon abgesehen, dürfte Seife in den Ämtern bei der desaströsen Finanzlage ohnehin bald abgeschafft sein. Ein Geldtöpfchen hat Sarrazin nun doch trotz Haushaltssperre und Einstellungsstopps von Nachwuchskräften entdecken können. Für mehr als 600 000 Euro will er Stempeluhren in den Finanzämtern anschaffen. So kann er sekundengenau prüfen, wer wann kommt und geht.

Bevor nun die ersten Beamten wieder erbleichen und ihrem Chef das in sie gesetzte Misstrauen übel nehmen, sollten sie sich an die Devise des Senators erinnern: Wie’s sich anhört, ist’s nicht gemeint. Er will nur kontrollieren, ob die Mitarbeiter bei aller Arbeitsüberlastung auch wirklich mal nach Hause gehen – und wenn’s nur zum Duschen ist.

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