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ZEITPLAN FÜR PRIVATLEUTE: So bereiten Sie sich richtig vor!

1.11.

1.11.-30.11.: Eine gute private Silvestervorbereitung beginnt früh, mit einer umfassenden Bewusstwerdung: Was will ich wirklich? Welcher Silvestertyp bin ich? Was ist als Abschluss gerade dieses Jahres angemessen? Grundsätzlich gilt: Vertrauen Sie nicht Ihrer gegenwärtigen Stimmung! Sie können mit 90-prozentiger Sicherheit davon ausgehen, dass das, was Sie im November für gut halten, am 31. Dezember längst ins Gegenteil verkehrt ist. Heißt: Wenn Sie im November der Überzeugung sind, dass Sie „ganz in Ruhe mit befreundeten Paaren“ feiern wollen, fangen Sie bereits jetzt an, nach wilden Abzappelpartys Ausschau zu halten! Wenn Sie im November aber das Gefühl haben, dass das kommende Silvester eine Stimmungsexplosion werden muss, laden Sie sofort Ihre langweiligsten Freunde zum Fondue ein.

1.12.-15.12.: Es geht in die konkrete Planungsphase. Wer sich jetzt zu sehr von Weihnachten ablenken lässt, sitzt an Weihnachten da und denkt: „Was machen wir eigentlich Silvester?“ Grundsätzlich ist zu klären: Lade ich selbst ein? (Vorteil: volle Kontrolle über die Gästeliste. Nachteil: Neujahr im Müll.) Oder setze ich auf eine andere Party? (Vorteil: weniger Aufwand, mehr Spannung. Nachteil: Liebe Menschen bleiben außen vor.) Hat man sich entschieden, muss es schnell gehen: Die Einladungen müssen raus, die Selbsteinladungen auch („Was macht ihr eigentlich an...“).

23.12.-26.12.: Oft unterschätzt, aber bezogen auf Silvester eine wichtige Phase: Wer sich jetzt beim letzten Gedrängel auf dem Weihnachtsmarkt, in der Kirche oder von der buckeligen Verwandtschaft einen Infekt anhängen lässt, hat an Silvester keinen Spaß, sondern Reizhusten!

29.12.: Der Tag der Wahrheit – zumindest für die, die im November nicht klug genug waren, ihre damalige Stimmung („Wir lassen Silvester dieses Jahr mal ausfallen“) grundlegend zu hinterfragen. Spätestens jetzt müssen sie überprüfen, ob sie in diesem Jahr wirklich keinen Sekt und keine Böller haben wollen. Denn bald gibt’s im Nahkauf nur noch billigen Asti und ein paar Knallteufel. Also los: Drei 300-Schuss-Böllerbatterien, 40 Raketen und 300 Kanonenschläge sollten’s schon sein – Spätbekehrte neigen ja in allem zur Heftigkeit.

31.12., 11 Uhr: Jetzt geht’s loooos – und zwar mit einem ordentlichen Frühstück. Wer jetzt seinen zwischen den Jahren fortgehegten weihnachtlichen Essensüberdruss noch einmal ignoriert, schafft Folgendes: Er ist ihn abends los, weil er den ganzen Tag nichts nachladen musste – und fällt trotzdem um 20 Uhr nicht völlig ausgehungert übers Buffet her. Empfehlenswert ist auch ein kleines Sektchen hier und dort. Das sorgt im Tagesverlauf zwar für kurzzeitige Kopfschmerzen, verhindert aber auch einen gefährlich großen Alkohol-Jieper bereits am frühen Abend.

15 Uhr: Zeit für einen kleinen Spazier- und/oder Saunagang – das belebt und wird Ihnen, wenn Sie sich in 12 Stunden daran erinnern, das gute Gefühl geben, dass Ihr Leben nicht nur aus Rauchen, Saufen und Sprengungen besteht. Obacht aber im Problemkiez – dort ist schon Kriegsgebiet! Obacht auch, dass Sie nicht zu viel machen. Sonst kommen Sie doch mit Heißhunger und Riesendurst zur Party – und das ist, wie gesagt, gefährlich!

19.30 Uhr: Egal, ob Sie bis hierhin den Grill aufgebaut oder sich für die Mottoparty im Swingerclub schick gemacht haben: Jetzt muss noch mal der Fuß vom Gas, damit Sie nicht zu aufgedreht in die Nacht gehen. Noch einmal aufs Sofa, noch einmal passiv sein. Noch einmal wohlgefällig auf die Riesentüte mit den Böllerbatterien, den Raketen, Kanonenschlägen und einem Päckchen Knallteufel blicken. Noch einmal daran denken, dass in zwei Stunden der Sekt aus dem Eisfach muss (wird nicht klappen). Noch einmal die Augen schließen. Und dann los! jos

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