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Berlin: Zoofenster ohne Hilton mit trüben Aussichten

Zum heute beginnenden Weltkongress der Architektur (UIA) hätte Berlins Stadtentwicklungsverwaltung neben den Paradeprojekten in Mitte gern auch eine weithin fertig geplante neue City-West präsentiert, mit dem Hochhausprojekt „Zoofenster“ als Höhepunkt. Aber Hiltons aktuelle Hiobsbotschaft, nun doch nicht als Hotelbetreiber in das geplante 38-stöckige Hochhaus einziehen zu wollen, und die intensive Suche der Grundstückseigentümergesellschaft Ebertz nach neuen Partnern haben bei Stadtplanern einen kleinen Schock ausgelöst.

Zum heute beginnenden Weltkongress der Architektur (UIA) hätte Berlins Stadtentwicklungsverwaltung neben den Paradeprojekten in Mitte gern auch eine weithin fertig geplante neue City-West präsentiert, mit dem Hochhausprojekt „Zoofenster“ als Höhepunkt. Aber Hiltons aktuelle Hiobsbotschaft, nun doch nicht als Hotelbetreiber in das geplante 38-stöckige Hochhaus einziehen zu wollen, und die intensive Suche der Grundstückseigentümergesellschaft Ebertz nach neuen Partnern haben bei Stadtplanern einen kleinen Schock ausgelöst.

Wieder einmal, denn die Leidensgeschichte dieses City-Projekts ist lang. Das Zoofenster hat erneut kräftige Sprünge bekommen, und sie geben Kritikern Recht, die immer schon sagten, über dem Bauvorhaben am Bahnhof Zoo stehe einfach kein guter Stern. Nun stoppen die Bauvorbereitungen. So lange ist jedenfalls noch nie in Berlin um ein Bauprojekt geredet, gefeilscht, gerungen worden. Als vor zehn Jahren der damalige Bausenator Wolfgang Nagel beim ersten symbolischen Spatenstich das Hochhaus ankündigte, gab es heftige Diskussionen um den Entwurf des Londoner Star-Architekten Richard Rogers.

Der Getränkekonzern Brau und Brunnen, der Anfang der neunziger Jahren seine Baupläne für rund 300 Millionen Mark vorlegte, wollte Großes auf dem City-Grundstück darstellen, dessen flache Bebauung den Charme der fünfziger Jahre versprüht hatte. Aber es fehlten wirkliche Miet-Interessenten, und der Konzern selbst war nicht mehr so flüssig. Außerdem erkannte die Senatsbauverwaltung vor gut fünf Jahren, dass es ein städtebauliches Konzept nicht gab, und ließ den Frankfurter Architekten Christoph Mäckler eine Hochhaus-Verträglichkeitsstudie für die City West anfertigen. Brau und Brunnen entschied sich für dessen „stadtverträglichen“ Hochhaus-Entwurf mit publikumsfreundlichen Sockelgeschossen. Im Hochhaus waren nun auch Luxuswohnungen geplant. Als neuer Investor präsentierte sich 1999 die Kölner Immobilienfirma Dr. Ebertz und Partner, die mit dem damaligen Regierenden Bürgermeister Eberhard Diepgen einen symbolischen Spatenstich feierte. Doch kurz danach zog sich das Unternehmen wieder zurück, und Brau und Brunnen kündigte den endgültigen Verkauf des Projekts an.

Anfang letztes Jahres erwarb ein Unternehmen ns Trans Arab Support Services Grundstück samt Projekt, wollte im Hochhaus ein Fünf-Sterne-Hotel für die Raffles-Gruppe einrichten. Die Baugenehmigung war inzwischen erneuert worden. Aber wenige Moante später trat der Getränkekonzern vorsorglich vom Kauf zurück, weil er vergeblich auf Geld aus Abu Dhabi gewartet hatte. Ende letzten Jahres wurde das Grundstück erneut von Ebertz erworben. Der Bezirk kritisierte die geplante reine Hotelnutzung und erinnerte daran, dass hier einmal auch Wohnungen entstehen sollten.C.v.L.

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