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Berlin: Zug zum Fahrkartenschalter

Erster Tag mit dem erneut geänderten Preissystem: Die Bahn freut sich über viel Andrang und wenig Beschwerden

Darauf hatten viele Berliner lange gewartet: Die wieder eingeführte „Bahncard 50“ und die verbilligten anderen Ermäßigungskarten der Deutschen Bahn waren gestern der Renner an den Fahrkartenschaltern. Am ersten Verkaufstag gingen in Berlin und Brandenburg mehr als 1300 Bahncards über die Tresen – zuletzt hatte die Zahl stets unter 200 gelegen. Trotzdem waren die Warteschlangen im Bahnhof Zoo und im Ostbahnhof nicht ungewöhnlich lang. Den Kunden werden auch in den kommenden Tagen noch Sonderschalter zur Verfügung stehen.

Im Reisezentrum am Zoo waren Kundenbetreuer zur Stelle, die sich durch Buttons als „Führungskraft im Serviceeinsatz“ auswiesen. Der Beratungsbedarf blieb aber viel geringer als bei der Preisumstellung im vorigen Dezember. Die Mitarbeiterin am Informationsstand erklärte vor allem Unterschiede zwischen der alten „Bahncard 50“ und der Neuauflage für 200 Euro. Zahlreiche Besitzer einer „Bahncard 25“ tauschten diese um. „Ich hatte meine Fahrten eingeschränkt, weil ich nur noch ein Viertel Rabatt bekam“, sagte ein Rentner. Nun will er mit einer 50erKarte verreisen. Die Meinung vieler Käufer brachte eine junge Mutter auf den Punkt: „Immerhin hat die Bahn aus ihren Fehlern gelernt und die Preise geändert.“ Eine Beschwerde gab es von einem Vater aus Bielefeld, dessen Sohn seine alte Bahncard verloren hat. Das Bahnpersonal stellte keine provisorische Karte aus, weil man „auf die Personendaten nicht zugreifen könne“. Dem Jugendlichen wurde geraten, seine nächsten Fahrten voll zu zahlen und sich später die Hälfte zurückerstatten zu lassen – für eine Gebühr von je 15 Euro. „Das wird sich auf über 100 Euro summieren“, ärgerte sich der Vater. CD

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