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Berlin: Zwei Piloten mit Lasern geblendet Kein Hinweis auf Täter

Strenge Gesetze gefordert.

Nachdem am Dienstag die Piloten zweier Flugzeuge beim Landeanflug auf die Airports Schönefeld und Tegel von Unbekannten mit Laserpointern geblendet worden waren, hat die Polizei noch keine Spur zu den Tätern. Bislang sei nur bekannt, dass sich die Personen, die am Dienstag um 22.20 Uhr und 22.57 Uhr den Strahl auf die Flugzeuge richteten, im Bereich Weitzgrund/Verlorenwasser sowie in der Nähe von Alt Bork aufhielten, sagte die Sprecherin der Polizeidirektion West, Jana Birnbaum, am Mittwoch dem Tagesspiegel. Beide Orte liegen im Landkreis Potsdam-Mittelmark, die Polizei sei jeweils eine Viertelstunde, nachdem die Piloten die Blendung gemeldet hatten, an der durch die Bremer Flugsicherung ermittelten Stelle gewesen. Dort hätte sich aber niemand mehr aufgehalten, sagte die Sprecherin.

Nun hofft die Polizei auf Hinweise von Zeugen, schließlich handele es sich um einen schweren Eingriff in den Luftverkehr, eine Straftat, die mit mehreren Jahren Haft geahndet werden kann – egal, wie stark das gebündelte Licht ist. In Deutschland ist der Besitz von Laserpointern gleich welcher Leistungsstärke dennoch nicht verboten, obwohl die Pilotenvereinigung Cockpit das seit Jahren fordert. In Teilen Australiens falle der Besitz von starken Lasergeräten bereits seit 2008 unter das Waffengesetz, sagte ein Cockpit-Sprecher, und in den Vereinigten Staaten stünden bereits Blendversuche unter Strafe. In Deutschland sei hingegen nicht der Versuch, sondern erst die konkrete Gefährdung des Flugverkehrs strafbar und somit die Verfolgung der Täter erschwert. Im vergangenen Jahr kamen zwei 18 und 19 Jahre alte Männer, die in Hamburg Piloten mit einem Laserpointer blendeten, mit zwei Wochen Jugendarrest beziehungsweise 30 Arbeitsstunden davon. Ähnlich mild dürfte die Strafe für zwei 14 und 15 Jahre alte Jungen ausgefallen sein, die im November 2009 in Reinickendorf Flugzeuge beim Landeanflug auf Tegel blendeten.

Dabei können die Folgen dramatisch sein, sagt Markus Wahl von Cockpit: „Piloten berichteten, dass sie minutenlang nichts mehr gesehen haben und sich hinterher ärztlich behandeln lassen mussten. Auch wenn bisher glücklicherweise kein Flugzeug abgestürzt ist, Menschenleben sind allemal gefährdet.“ das/tabu

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