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Ein Flugzeug der britischen Fluggesellschaft Easyjet (Symbolbild)

© dpa/Ralf Hirschberger

Eigentlich war er im Urlaub: Easyjet-Pilot springt spontan für Kollegen ein

Michael Bradley wollte in den Urlaub. Aber wenn er sich nicht selbst ans Steuer gesetzt hätte, wäre der Flug wohl nicht gestartet. Ein Kommentar

Von Jonas Bickelmann

Bei der Fluggesellschaft Easyjet musste Berichten zufolge ein Pilot spontan für einen ausgefallenen Kollegen einspringen. "Pilot taucht nicht auf, da übernimmt ein Passagier den Flug", überschreibt die "Welt" ihren Artikel; die Fluglinie bestätigte der Zeitung den Vorgang. Allerdings ist das eine etwas irreführende Formulierung.

Zu dem Vorfall kam es offenbar, nachdem der Pilot Michael Bradley von seiner Frau darauf hingewiesen worden war, dass der Flug in den Familienurlaub verspätet sei, weil ein Pilot fehlte. Bradley nahm daraufhin seine Pilotenlizenz mit zum Startflughafen Manchester.

Von dort aus habe er mit seinem Arbeitgeber Easyjet telefoniert, um sich als spontane Vertretung anzubieten. Nach 38 Sekunden Bedenkzeit habe die Zentrale zurückgerufen und angenommen.

Soweit sind die Details in einem Facebook-Video dargestellt, dass eine Mitreisende, Michelle Potts, an Bord aufnahm. Darauf ist Bradley zu sehen, der den im Flugzeug sitzenden Urlaubern erklärt, wie es dazu gekommen sei, dass er am Steuer sitzen werde. Kurioses Detail: Michelle Potts verweist am Ende ihres Video-Posts auf eine Nachrichtenagentur, über die man das Video lizensieren könne.

Anders als es die Überschrift auf welt.de nahelegt, übernahm also nicht ein beliebiger Passagier das Steuer, sondern ein Easyjet-Pilot sprang spontan und auf eigene Initiative für einen Kollegen ein. Dass die Vertretung nur möglich gewesen sein soll, weil Michael Bradley zufällig diesen Flug gebucht hatte, sagt nichts Gutes über die Personalpolitik bei Easyjet aus.

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