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Geschichte: Der einsame Lenin (nach 1927)

Wahrscheinlich hätte die Sowjetunion ihre jungen Jahre ohne Leo Trotzki gar nicht überstanden. Der „Volkskommissar für das Kriegswesen“ war zuständig für den Aufbau der „Roten Arbeiter- und Bauernarmee“, die erstaunlich erfolgreich die russische Revolution gegen ihre zahlreichen Gegner von innen und außen verteidigte.

Wahrscheinlich hätte die Sowjetunion ihre jungen Jahre ohne Leo Trotzki gar nicht überstanden. Der „Volkskommissar für das Kriegswesen“ war zuständig für den Aufbau der „Roten Arbeiter- und Bauernarmee“, die erstaunlich erfolgreich die russische Revolution gegen ihre zahlreichen Gegner von innen und außen verteidigte. Und so stand Trotzki selbstverständlich 1920 an Lenins Seite, als der auf dem Moskauer Swerdlow-Platz die Rote Armee gegen einen neuen Feind einschwor: Es galt, gegen Polen zu ziehen. Das Foto geriet zur Ikone, kursierte in der jungen Sowjetunion vielfach reproduziert als Postkarte.

Vier Jahre später war Lenin tot. Den Machtkampf um die Nachfolge entschied Stalin für sich. Trotzki, Schlüsselfigur der Oktoberrevolution, fiel in Ungnade, wurde 1927 aus der Partei ausgeschlossen, 1929 ausgewiesen, 1940 erschlug ein angeheuerter Mörder Trotzki im mexikanischen Exil. Sein Bildnis war da schon längst getilgt, vor allem auf jenen Aufnahmen, die ihn an Lenins Seite zeigten. Das klappte so gut, dass die Methode später von allen kommunistischen Parteien Moskauer Prägung kopiert wurde. So verschwand Alexander Dubcek nach 1968 von tschechischen Fotos und in der DDR nach und nach fast das halbe Politbüro der Gründungsjahre.

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