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© Getty Images/AleksandarNakic

Tagesspiegel Plus

Frisch verliebt, aber todkrank: Susanne verlässt für Matthias ihren Partner – und erhält die Diagnose

Matthias ist Susannes Jugendliebe. Nach vielen Jahren verlassen beide ihre Partner, fangen gemeinsam neu an und sind glücklich wie noch nie. Aber wie lange?

Sie reden und reden, über alles Alte, über alles Neue, über alles und sich. Sie trinken kannenweise Tee, die Nacht geht auf drei Uhr zu, als Susanne sagt: „Lass uns im Bett weitersprechen.“ Matthias willigt ein und so geht es weiter, nicht nur mit dem Reden. „Es fühlte sich so an, als ob die 30 Jahre dazwischen nicht da waren.“ Ihre beiden Leben mit ihren Partnern, in ihren Häusern, mit ihren Familien, in denen es an nichts fehlte. Außer vielleicht an einem: dem Gefühl von damals.

Dieses ungezwungene Leben – Susanne verdankte das nicht ihrem Heimatstaat, der DDR, sondern ihren Lieben. Susanne, die wie alle hier anders heißt, ist ein Vorzeigekind mit 1,0er-Schnitt, der Vater Parteifunktionär mit Chauffeur, alles wirkt vorherbestimmt. Aber sie hat keine Lust darauf. Statt das Abitur zu machen geht sie zur Arbeiterfakultät, zieht mit 16 vom mecklenburgischen Heimatdorf nach Dessau, zehn junge Leute im Doppelzimmer, danach studiert sie in Güstrow auf Lehramt. Dort lernt sie einen Typen kennen, von dem sie schwanger wird. Doch er geht fremd, viele wissen das, nur sie nicht. Susanne macht alleine weiter.

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