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Der kleine Prinz: Man sieht nur mit dem Herzen gut.

© © Les Films d'Ici/Les Films d'Ici

Arte-Doku zu Antoine de Saint-Exupéry: Alles begann mit Tischtuchkritzeln

Erstaunlich, wer sich für Weltraummärchen interessiert. Die Arte-Doku „Der kleine Prinz – Man sieht nur mit dem Herzen gut“ erzählt die Entstehungsgeschichte von Antoine de Saint-Exupérys Kinderbuchklassiker.

Er selbst sah sich als Berufspilot. Nebenher schrieb er Bestseller. Zeichnen konnte er auch. Als er geistesabwesend kleine Figuren auf eine Tischdecke kritzelte, ermutigten seine Verleger ihn, die märchenhafte Geschichte des kleinen Prinzen fort zu spinnen. Das Ergebnis verkaufte sich über 200 Millionen Mal.

In seiner Dokumentation „Der kleine Prinz – Man sieht nur mit dem Herzen gut“ (Arte, 20.12., 22.15 Uhr) rekonstruiert der österreichisch-vietnamesische Filmemacher Vincent Nguyen die Entstehungsgeschichte von Antoine de Saint-Exupérys Kinderbuchklassiker. Nach der Kapitulation Frankreichs floh der Autor 1940 nach New York. Luxuriös leben konnte er hier schon. Doch die Einsamkeit des Exils setzte ihm zu.

„Es ist notwendig für die Gesundheit meines Herzens.

Antoine de Saint-Exupéry über seinen Einsatz als Pilot für die US-Luftwaffe

In den Sinn kamen ihm damals Erinnerungen an jenen Flugzeugabsturz in Ägypten, den er mit knapper Not überlebt hatte. Beinahe verdurstend, hatte er damals die Begegnung mit einem „kleinen Prinzen“ halluziniert. Seine liebenswürdigen Zeichnungen dieser Figur und die kindgerecht fabulierte Geschichte über die Überwindung der Einsamkeit durch Freundschaft nahmen Gestalt an.

Doch wer, so fragte sich der Autor, würde sich in finsteren Kriegszeiten für ein „Weltraummärchen“ interessieren? Wie sehr das Buch einschlug, sollte er nicht mehr erleben. Bei einem Einsatz für die US-Luftwaffe starb Antoine de Saint-Exupéry im Juli 1944 bei einem Flugzeugabsturz im Mittelmeer.

Private Fotos, persönliche Schriftstücke, Archivfilme und geschmackvolle Animationen illustrieren die Entstehung seines berühmten Werks. Auf kongeniale Weise lebendig wird so die zeitlose Geschichte über das, was Menschen verbindet. Wenngleich der literarische Überflieger privat ziemlich biestig sein konnte, besonders zu seiner leidgeprüften Ehefrau.

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