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Autorenstreik: Deutsche Programmchefs rüsten sich für den Ernstfall

Wenn die Drehbuchautoren in Hollywood noch lange protestieren, dann geht auch den hiesigen Fernseh-Sendern der Vorrat an US-Serien aus. Doch die Programmplaner geben sich betont entspannt.

Der Autorenstreik in Hollywood könnte, wenn er noch länger dauert, auch Auswirkungen auf das Ferhsehprogramm in Deutschland haben. Da in den USA derzeit Serienhits wie "Desperate Housewifes", "Dr. House" oder "Grey's Anatomy" auf Eis liegen, kann es passieren, dass der Nachschub demnächst stockt.

Bisher machen sich Programmplaner bei Pro Sieben, Vox und RTL allerdings noch keine Sorgen. In der Regel starten hier die neuen Staffeln der Publikumsmagneten erst mit einem halben bis ganzen Jahr Verspätung. Grund ist, dass sie für das deutsche Publikum noch übersetzt und synchronisiert werden müssen. Sollte der Streik bald beendet sein, würde das deutsche Programm also ohne Einschränkungen davon kommen, teilen die Sender mit.

Plan B für den Ernstfall in der Tasche

Probleme wird es erst geben, wenn die Drehbuchautoren und die Film- und Fernsehwirtschaft in Los Angeles sich noch längere Zeit nicht einig werden. Dann müsste etwa Pro Sieben die vierten Staffeln von "Grey's Anatomy" und "Desperate Housewifes" verfrüht unterbrechen. "Für diesen Fall haben wir zahlreiche neue US-Serien, die dann zum Einsatz kommen", erklärt Pro-Sieben-Sprecherin Petra Fink ihren Plan B. Welche Serien das sind, will sie nicht sagen. "Wir gehen aber ohnehin nicht davon aus, dass der Streik so lange dauern wird", gibt sie sich zuversichtlich.

Während Pro Sieben schon in einem halben Jahr die Auswirkungen des Ausstandes spüren würde, dauert es bei Vox und RTL noch länger. Hier starten die Staffeln mit einem ganzen Jahr Verspätung im Vergleich zu den USA. Bei Vox kann etwa die dritte Staffel von "CSI New York" komplett laufen, da sie in Hollywood schon vor dem Streik produziert wurde.

RTL sorgt für schlechte Zeiten vor

Auch "Dr. House" kann seine Patienten auf RTL weiter quälen. Der Sender hat jedoch die dritte Staffel bereits nach 14 Folgen unterbrochen und sendet jetzt Wiederholungen: Einerseits wegen der neuen "Dschungelcamp"-Episode, andererseits aber auch, um auf den schlimmsten Fall vorbereitet zu sein, sagt Sprecher Claus Richter. "Somit haben wir noch zehn Folgen der dritten Staffel übrig, wenn der Streik noch sehr lange dauert", erklärt er.

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