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Medien: Das Glück liegt auf der Wiese

Am Montag wird die Allianz Arena eingeweiht – eine Langzeit-Doku zeigt, wie sie entstanden ist

2002, Fröttmaning. Ein ödes Grundstück, eine grüne Wiese im Münchner Norden. Heute steht dort etwas, das wie ein gigantisches Ufo aussieht oder wie ein Schwimmreifen: die Allianz Arena, das modernste Fußballstadion Europas, neue Spielstätte von Bayern und 1860 München (die Löwen weihen das Stadion morgen mit einem Spiel gegen den 1.FC Nürnberg ein). Fast vier Jahre liegen zwischen dem ersten Spatenstich und dem perfekt durchkonzipierten Leuchtkörper mit 66000 Plätzen, Membrandach, VIPLogen und Kindertagesstätten. Vier Jahre Arbeit auch für den Dokumentarfilmer Wolfgang Ettlich. Es ist eine der typischen Langzeit-Beobachtungen, mit denen sich Ettlich einen Namen gemacht hat. Anders als die Dokus über die DDR-Familie in der Zeit nach der Wende oder den Münchner Politiker Axel Berg auf seinem Weg in den Berliner Parlamentsbetrieb, ähnlich dem Film über die Entstehung des Flughafens im Erdinger Moos, ist die „Allianz Arena“ eine Mischung aus Baustellenprotokoll und kleinen Geschichten der Menschen mittendrin und drumherum.

Da sind die glücklichen Fans, die das sonst streng abgeschirmte Gelände betreten dürfen, der Kranführer, der in großer Höhe Präzisionsarbeit leisten muss, der Projektleiter, die Kioskbesitzerin, vor allem aber das Ehepaar Ehrenschwender, das seit 50 Jahren direkt an der Nürnberger Autobahn wohnt, quasi in Sichtweite zum neuen Stadion – und auch etwas zur Schmiergeldaffäre zu sagen hat. Hobbyfußballer Ettlich hat sie alle im Blick. Das Ergebnis war der ARD so wichtig, dass sie heute gleich zwei Versionen der „Allianz Arena“ laufen hat.meh

„Die Allianz Arena“, ARD, 16 Uhr 15; BR, 19 Uhr 45 (längere Fassung)

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