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"Lindenstraße"-Blues: Antonia ist verzweifelt: Ihr Vater Momo (Moritz Zielke) will sich den Behörden stellen.

© WDR/Steven Mahner

Noch acht mal, dann ist Schluss: Der Tagesspiegel-Countdown zum Ende der „Lindenstraße“, Teil Drei

Meine „Lindenstraße“: Joachim Kosack hat sich nur anfangs über den Kollegen Hans W. Geißendörfer gewundert.

Joachim Kosack, Geschäftsführer Ufa Fiction und Ufa Serial Drama („Gute Zeiten, schlechte Zeiten“, auf RTL), erinnert sich. Am Sonntag läuft die achtletzte Folge der Familienserie (ARD, 18 Uhr 50), deren Countdown bis zum 29. März wir hier herunter zählen (in den ersten beiden Folgen mit Michael Meisheit und Klaudia Wick). Dann endet die „Lindenstraße“ nach fast 35 Jahren.

Als die „Lindenstraße“ 1985 startete, begann ich gleichzeitig mein einziges Semester an einer Uni als Student. Und unser Professor fuhr mit uns mit einer Mischung aus Kulturschock und gespannter Faszination zum Drehort nach Köln-Bocklemünd. Dass ausgerechnet Hans W. Geißendörfer, einer der wichtigsten Filmemacher, sich in die vermeintlichen Untiefen einer Familienserie begab, irritierte ihn und uns.

Aber vor Ort spürte man damals bei der Führung durch das Studio sofort diesen unbändigen Willen, unterhaltsam, echt und warm etwas über uns und unser Land zu erzählen.

Auch wenn die Senderverantwortlichen den Vergleich mit den später gestarteten Daily Soaps immer von sich gewiesen haben – die Erzähllust und das Komponieren langer Erzählbögen und Figurenensembles prägte uns alle, die wir seitdem lang laufende Serien gemacht und verantwortet haben.

Joachim Kosack, Geschäftsführer Ufa Serial Drama
Joachim Kosack, Geschäftsführer Ufa Serial Drama

© promo

Ende der Neunziger hatte ich dann das Glück, mit dem Produzenten Geißendörfer – vom Goethe-Institut eingeladen – in Moskau russischen Fernsehmachern über das Produzieren lang laufender Studioproduktionen zu erzählen, Hans. W. Geißendörfer über die „Lindenstraße“, ich über meine Tätigkeit bei „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ und der Ufa.

Bei Geißendörfer war nie eine Abgrenzung zu anderen Formaten oder Kollegen zu spüren, denn die Lust, Charaktere lange dramaturgisch zu entwickeln, und vor allem die Freude, in nahezu familiär gefühlten Teams Tag für Tag zu arbeiten, hatten wir beide damals wie heute.

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