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Stefan Raab ist einer der vier Moderatoren beim TV-Duell.

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Kandidatenduell am 1. September: Raab ist vor, im und nach dem „TV-Duell“ aktiv

Im TV-Duell am 1. September treffen Angela Merkel und ihr Herausforderer Peer Steinbrück aufeinander. Stefan Raab und Maybritt Illner sind für ihre Sender gleich mehrfach im Einsatz.

So ein Abend will gut geplant sein, damit er ein großer Fernsehabend wird. Der 1. September soll genau das werden, wenn sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und ihr SPD-Herausforderer Peer Steinbrück zum einzigen „TV-Duell“ vor der Bundestagswahl am 22. September treffen. Start ist um 20 Uhr 30, Ende um 22 Uhr. Das Live-Gespräch ist eine Gemeinschaftssendung von ARD, ZDF, ProSieben und RTL. Alle vier Stationen übertragen, jede schickt eine Moderatorin/einen Moderator ins Rennen: Anne Will (ARD), Maybrit Illner (ZDF), Stefan Raab (ProSieben) und Peter Kloeppel (RTL). Nach einer ersten Vorabsprache werden Will/Raab und Illner/Kloeppel je nach Themenkomplex Frageteams bilden.

Raab wird zum Marathonmann

Auch sonst ist die Planung der beteiligten TV-Anstalten weit gediehen. Vielleicht am kuriosesten geht „Sender-Neuling“ ProSieben mit seinem Duell-Novizen Stefan Raab vor. Der wird am 1. September in Berlin-Adlershof zum Marathonmann. Raab geht nicht erst um 20 Uhr 30 auf Sendung, sondern schon um 20 Uhr 15. Heißt: Raab kündigt sich selber an, dann sprintet er in den Duell-Raum. Ertönt dort um 22 Uhr der Schlussgong, hetzt Raab sofort wieder raus und eine Studiotür weiter, um sich mit einer einstündigen Sonder-Ausgabe seines Polit-Talks „Absolute Mehrheit“ zu melden. Hoffentlich vergisst der Privat-Matador in all seiner Chuzpe nicht, dass nicht er das Thema dieses Fernsehabends ist, sondern die Auseinandersetzung der Spitzenpolitiker.

ZDF-Moderatorin Maybrit Illner befragt Merkel und Steinbrück beim TV-Duell.
Maybrit Illner bildet beim TV-Duell zusammen mit Peter Kloeppel ein Team.

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Das ZDF wird Maybrit Illner zwei Mal einsetzen. Nach der Duell-Teilnahme bekommt sie immerhin eine Dreiviertelstunde Zeit zum Verschnaufen und Nachdenken. Um 22 Uhr 45 will sie in einer Sonderausgabe ihrer Talkshow klären, wer von den beiden Diskutanten sich besser geschlagen hat. Zwischen Illner I und Illner II setzt das ZDF ein „heute-journal“ mit Marietta Slomka und Claus Kleber, die sich aus Mainz und Berlin-Adlershof melden werden.

RTL gibt sich ganz cool. Der Privatsender konzentriert sich in seiner Nachbetrachtung um 22 Uhr auf eine zehnminütige Analyse, die Wolfram Kons und Ilka Eßmüller moderieren.

Die ARD macht aus dem Duell-Abend einen großen Günther-Jauch-Abend. Im Ersten wird die Diskussion eingebettet in die Vorberichterstattung „Günther Jauch vor dem Duell“ und eine anschließende Nachbetrachtung „Günther Jauch – Nach dem Duell“. Da dieser Talk um 22 Uhr beginnt, wird es zu einem indirekten Aufeinandertreffen mit Raabs „Absoluter Mehrheit“ im ProSieben-Programm kommen.

Ein Duell freilich fällt am 1. September aus, das zwischen Günther Jauch und Anne Will, die ja vor Jauch am Sonntag talken durfte, ehe sie auf den Mittwoch ausweichen musste. Anne Will ist die ARD-Repräsentantin in der Duell-Runde, aber an der Günther-Jauch-Vor-undNachbetrachtung wird sie nicht teilnehmen. Wäre schon spannend gewesen mitzuerleben, wie sich die Vorgängerin und der Nachfolger auf dem Spitzenplatz der ARD-Talkshows begegnet wären. Diese Konfrontation (?) wollte offenbar keiner. Da müssen Merkel und Steinbrück den TV-Abend aufladen. Joachim Huber

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