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"Königin der Kleider": Aenne Burda ist tot

Die Verlegerin Aenne Burda ist im Alter von 96 Jahren gestorben. Sie hatte 1949 einen kleinen Modeverlag übernommen und zum größten Fachverlag für Modepublikationen ausgebaut.

Offenburg - Aenne Burda starb am frühen Donnerstagmorgen im Kreis ihrer Familie in Offenburg, wie der Medienkonzern Hubert Burda mitteilte.

Der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) würdigte Aenne Burda als «herausragende Verlegrin der Nachkriegsgeschichte». Mit der «ebenso einfachen wie genialen Idee, Schnittmuster einer Zeitschrift beizulegen», habe sie «nicht nur den Nutzwert als eines der wichtigsten Erfolgsprinzipien für Zeitschriften entdeckt, sondern den Deutschen nach dem Krieg wieder Hoffnung und Selbstbewusstsein gegeben», erklärte VDZ-Geschäftsführer Wolfgang Fürstner am Donnerstag in Berlin. «Sie bleibt ein leuchtendes Vorbild für engagiertes Verlegertum und unternehmerischen Erfolg.»

Aenne Burda wurde am 28. Juli 1909 als Tochter eines Lokomotivführers in Offenburg geboren. 1931 heiratete sie den Verleger Franz Burda. Das Paar bekam drei Söhne: Franz, Frieder und Hubert.

45 Jahre lang stand Aenne Burda an der Spitze des Verlags. «Burda Moden» erschien erstmals 1950. Zwei Jahre später begann die Produktion der noch heute bekannten Einzelschnittmuster. Starken Absatz fanden auch Burdas Spezialhefte zum Stricken und Häkeln, zum Selbermachen von Puppen, zur Schulkindermode oder zum Weihnachtsbasteln.

Noch vor dem Fall der Mauer gelang Aenne Burda ein besonderer Coup: 1987 brachte sie als erste westliche Zeitschrift «Burda Moden» in russischer Sprache in der damaligen Sowjetunion auf den Markt. Dies bedeutete gleichzeitig den Auftakt für die internationale Ausrichtung des Burda-Konzerns. Heute erscheint das monatliche «Burda Modemagazin» in 89 Ländern und wird in 16 Sprachen übersetzt. 1994 wurde der Modeverlag Aenne Burda KG mit Sitz in Offenburg in das Unternehmen ihres Sohnes, Hubert Burda Media, integriert. (tso/dpa)

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