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Kritik an Krimi: Fischer kritisieren „Tatort“

Verbalschläge für den Krimi-Klassiker "Tatort" der ARD: Die Folge "Der Kormorankrieg" ist dem Landesfischereiverband Baden sauer aufgestoßen. Die Darstellung sei "an den Haaren herbeigezogen".

Der ARD-Bodensee-„Tatort“ vom Sonntagabend mit dem Titel „Der Kormorankrieg“ ist beim Landesfischereiverband Baden auf Kritik gestoßen. „Inhalt und Handlungsablauf waren an den Haaren herbeigezogen“, sagte Ingo Kramer, Geschäftsführer des Verbands. „Die Berufsfischer am Bodensee werden als brutale Trottel dargestellt, und auch die Naturschützer bekommen ihr Fett weg. So ist es auf beiden Seiten nicht.“ In der jüngsten „Tatort“-Folge ging es um einen ermordeten Vogelschützer auf der Bodenseeinsel Reichenau, der mit Fischern in Streit geraten war. Auslöser für den Mord war jedoch ein Eifersuchtsdrama. Kramer räumte zwar ein, dass sich Fischer und Umweltschützer in der Frage der fischfressenden Kormorane nicht sonderlich grün seien. Der Konflikt sei jedoch „vollkommen überspitzt“ dargestellt. Als „völligen Humbug“ bezeichnete Kramer die „Tatort“-Darstellung, nach der die Einleitung von aufgelöstem Phosphatdünger den Nährstoffgehalt im Bodensee und damit die Fischerträge anheben könne. „Phosphor in den See zu schütten, ist Unsinn.“ Auf diese abwegige Idee sei in der Praxis auch noch kein Fischer gekommen. Vor ein paar Wochen war bereits ein NDR-„Tatort“ in die Kritik gekommen, weil sich darin die alevitische Glaubensgemeinschaft diffamiert sah.

Den SWR-„Tatort“ mit Eva Mattes sahen 7,46 Millionen Zuschauer (Marktanteil: 20,3 Prozent).Die parallel ausgestrahlte erste Folge des ZDF-Vierteilers „Krieg und Frieden“ erreichte nur Platz zwei. Mit 5,76 Millionen Zuschauern erfüllte die Tolstoi-Verfilmung nicht ganz die hohen Erwartungen. dpa/Tsp

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