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Foto: Arte

© ITV PLC (Granada International

Serie der 60er: Agent im Wunderland

Als die britische Serie "Nummer 6" in den 60ern erstmals ausgestrahlt wurde, rief ihr psychedelisches Finale große Empörung hervor. Jetzt wiederholt Arte die Kult-Serie - darunter auch vier Folgen in deutscher Erstausstrahlung.

Arte widmet sich dem „Summer of the 60s“ und lässt eine bizarre, britische Fernsehserie aus den 1960er Jahren auferstehen. „Nummer 6“, im Original „The Prisoner“, erzählt in 17 Folgen die mysteriöse Geschichte eines Geheimagenten, der entführt wird, kurz nachdem er sein Kündigungsschreiben eingereicht hat. Der Ex-Agent erwacht in einem merkwürdigen Feriendorf am Meer, das offenbar ein Gefängnis ist. Die überaus freundlichen, bunt gekleideten Bewohner tragen Nummern. Die Haustüren öffnen sich automatisch. Von Telefonzellen aus kann man nur Ortsgespräche führen, Radio und Fernsehen strahlen rund um die Uhr ein bewusstseinsmanipulierendes Programm aus. Der Neuankömmling trägt die Nummer sechs. Kontrolliert wird das Dorf aus einem Gebäude mit einer grünen Kuppel. Das Innere dort scheint anderen geometrischen Gesetzen zu gehorchen. In einem kugelförmigen Sessel vor einem Steuerpult mit riesigem Bildschirm sitzt Nummer zwei und überwacht die Bewohner. Ohne Unterlass fragt er Nummer sechs nach Gründen für seine Kündigung. Der versucht herauszufinden, wer hinter dem Decknamen Nummer eins steckt. Fluchtversuche werden immer wieder vereitelt.

Ohne Antworten auf die Fragen zu geben, die aufgeworfen werden, gipfelt die Serie in einem psychedelischen Finale, was in den 1960ern zu empörten Anrufen beim Sender ITV führte. Gedreht wurde in einer Hotelanlage im nordwalisischen Dorf Portmeirion, einem architektonischen Ensemble des Architekten Sir Clough Williams-Ellis. Dort treffen sich noch heute jedes Jahr Fans dieser Serie, die wie eine Mischung aus Hitchcocks „Vertigo“, „Alice im Wunderland“ und „Das Schloss“ von Kafka wirkt. Hauptdarsteller ist Patrick McGoohan, der im vergangenen Jahr im Alter von 80 Jahren gestorben ist. Simone Schellhammer

„Nummer 6“, Arte, 21 Uhr 57

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