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Medien: Sing mit Siegel

„Deutsche Stimme 2003“: Das ZDF geht ins Castingshow-Rennen

Es ist das Jahr der CastingShows: „Star Search“ von Sat 1 läuft zwar am Wochenende aus, aber es folgen bald „Popstars – Das Duell“ (Pro 7, ab 11. August), „Deutschland sucht den Superstar“ (RTL, ab 3. September) sowie „Fame Academy“ (RTL 2, ab 8. September). Und nun kommt auch das ZDF mit einer Variante. Endemol produziert, Schlagerproduzent Ralph Siegel wurde für die Jury verpflichtet. „Die deutsche Stimme 2003“ heißt sie, ab dem 30. August geht es mit Casting-Reports los; die Finalrunden beginnen am 18. September.

Das Besondere dieser Casting-Show: Es wird nur auf Deutsch gesungen. Ralph Siegel sagte am Montag in Köln, wo die Jury erstmals vor die Presse trat: „Es geht nicht darum, Schlagersänger zu finden, sondern gute Künstler.“ Die weiteren Jury-Mitglieder sind die Musikerin Jule Neigel, die vor allem bei SWR 3 engagierte Moderatorin Stefanie Tücking sowie der singende Schauspieler Oli. P. Diese Mischung lässt in der Tat nicht unbedingt auf eine Schlagersendung schließen. Durch die Sendungen führen Andrea Kiewel („ZDF-Fernsehgarten“) und Kai Böcking, der ebenso wie Stefanie Tücking in den 80er Jahren den Clip-Klassiker „Formel 1“ (ARD) präsentierte. Wie die Auswahl zeigt, will das ZDF – trotz Ralph Siegel – vor allem junges Publikum erobern.

„Sie werden nicht nur schöne junge Menschen sehen“, sagte Stefanie Tücking, der Jury gehe es nur um fachliche Kriterien. Im Übrigen tat sie im Einklang mit ihren Kollegen das, was die Jury-Mitglieder aller Casting- Shows gerne tun: sich über unmusikalische Kandidaten mokieren („das Grauen“) und den hohen und ernsthaften Anspruch der eigenen Arbeit loben: „Wir haben uns teilweise sehr gestritten.“ Allerdings hat die ZDF-Prominentenjury nur 70 Bewerber und Bewerberinnen zu Gesicht bekommen und in den vergangenen Tagen die 23 besten ausgewählt. Ursprünglich hatten sich 3500 mit Demobändern beworben, 1200 wurden zu Städtecastings eingeladen. Die 23 Frauen und Männer zwischen 18 und 45 Jahren werden nun bei einem mehrtägigen Coaching in Gesang und Choreografie trainiert. Danach wird die Zahl von Siegel und den anderen Juroren nochmal auf neun Finalteilnehmer reduziert.

In den Live-Sendungen ab dem 18. September, jeweils donnerstags, 20 Uhr 15, entscheiden die Fernsehzuschauer, welcher Kandidat bei der nächsten Show nicht mehr dabei sein wird. Die Wahl wird per TED durchgeführt, so dass die Anrufe um rund ein Viertel billiger sind als bei den Privatsendern. Die Finalshows stehen nicht wie bei RTL unter einem bestimmten Motto, und die Kandidaten können die Songs angeblich frei auswählen. Wer von einem Trio bei der letzten Sendung am 30. Oktober die meisten Stimmen erhält, wird mit einem Ariola-Plattenvertrag belohnt. Die Marke Ariola zählt zur BMG-Familie aus dem Bertelsmann-Konzern, die auch die diversen Bohlen-/„Superstar“-Songs produziert.Thomas Gehringer

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