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Gelassen bleibt „The New Normal“- Produzent Ryan Murphy (l.), hier mit Schauspieler Andrew Rannells, trotz Protests. Foto: AFP

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Streit um US-Serie: Mütter gegen Homo-Ehe

Schwule Väter soll es im US-Fernsehen nicht geben, fordert der Verband „One Million Mothers“ und ruft dazu auf, die neue Sitcom "The New Normal" zu boykottieren.

Noch ist die US-Serie „The New Normal“ nicht im Fernsehen zu sehen, doch schon jetzt erhitzt sie die Gemüter, vielmehr: die Mütter. Ab September soll die Sitcom im US-Fernsehsender NBC laufen. Sie handelt von einem homosexuellen Paar, das eine Leihmutter sucht, um seinen Kinderwunsch zu erfüllen – ein Skandal, findet die Organisation „One Million Mums“ und ruft zum Boykott auf.

NBC zersetze mit „The New Normal“ Moral und Werte, teilte der Mütter-Verband auf seiner Webseite mit. „Millionen Amerikaner glauben sehr daran, dass eine Ehe nur zwischen einem Mann und einer Frau geschlossen werden sollte“, heißt es in der Mitteilung weiter. „Die Serie schadet unserer Kultur.“

„One Million Mums“ rief zum öffentlichen Protest gegen die Serie auf. Außerdem sollten Anzeigenkunden ihre Fernsehspots nicht in den Werbepausen der Serie zeigen. Produzent Ryan Murphy reagierte gelassen auf den Boykott-Aufruf. „Ich finde es interessant, dass sie eine Position ergreifen, bevor sie die Serie überhaupt gesehen haben“, sagte Murphy, der auch als Regisseur und Drehbuchautor arbeitet, US-Medienberichten zufolge vor Journalisten. „Ich glaube, wenn sie die Serie sehen würden, würden sie sie lieben.“ Der Mütter-Verband komme in der Sitcom nämlich vor. „Ihre Ansichten werden mit Sensibilität und einer gewissen Unersättlichkeit dargestellt.“ Der Sender NBC äußerte sich zunächst nicht.

Golden-Globe-Gewinner Ryan Murphy hat bereits die Erfolgsserien „Nip/Tuck – Schönheit hat ihren Preis“ und „Glee“ ins Fernsehen gebracht. Außerdem schrieb er das Drehbuch für den Kinofilm „Eat, Pray, Love“ mit Schauspielerin Julia Roberts und führte auch Regie.

„One Million Mums“ gehört zum Amerikanischen Familien-Verband, der religiös-konservative Werte vertritt. Nach eigenen Angaben hat der Verband mehrere Millionen Unterstützer und ein jährliches Budget von etwa 14 Millionen Dollar (rund 11,5 Millionen Euro). sop/dpa

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