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Im RADIO: Sünde, Sabotage und ganz viel Salat

Tom Peuckert verrät, was Sie im Radio nicht verpassen dürfen

Seit der Atomkatastrophe von Fukushima gibt es in Deutschland eine neue Energiepolitik. Japan zeigt sich wesentlich zaghafter, was gesellschaftliche Konsequenzen betrifft. Immerhin hat sich im Land nun eine erste Öko-Partei gegründet. Für sein Feature „Grüne in Japan“ trifft Autor Malte Jaspersen Menschen, die aus der kollektiven Unentschlossenheit ausgebrochen sind und sich für eine Gesellschaft ohne Atomkraft engagieren. Wissenschaftler, die grüne Politik machen, Unternehmer, die in eine strahlenfreie Wirtschaft investieren (Kulturradio vom RBB, 10. August, 9 Uhr 05, UKW 92,4 MHz).

Die Novelle gilt als Höhe- und Endpunkt der Decadence-Literatur des 19. Jahrhunderts. In Thomas Manns „Tod in Venedig“ verfällt ein Schriftsteller den erotischen Reizen eines Knaben. Am Strand von Venedig begeht er einen Spätsommer lang täglich Augenverbrechen. Der alternde Künstler begehrt, wo er nicht begehren darf, das Moralkorsett lockert sich, er bezahlt dafür mit dem Leben. Manns schaurig-schöne Geschichte lässt sich nun auch in einer kongenialen Hörspieladaption genießen (Deutschlandfunk, 10. August, 20 Uhr 05, UKW 97,7 MHz).

Eine Volksplage nennt Autorin Katharina Kilchenmann den Gegenstand ihres Features. Es geht um eine böse Leidenschaft, mit der viele Bekanntschaft schließen. Äußere Zeichen sind exzessive Wutausbrüche. Ein Zorn ohne Maß, der Familienmitglieder, Arbeitskollegen oder auch Fremde treffen kann. Kilchenmanns Feature „Jähzorn“ analysiert eine Sünde des Herzens, die den Sünder oft am härtesten quält. Wenn der Jähzorn verflogen ist, beginnt Katzenjammer. Alles über den Jähzorn, aus Opfer- wie aus Täterperspektive (Kulturradio vom RBB, 11. August, 14 Uhr 04).

Zwei ungleiche Schwestern sind die Hauptfiguren in Arno Geigers Hörspiel „Das Haus meines Vaters hat viele Zimmer“. Die ältere Schwester langweilt sich in ihrer bürgerlichen Ehe, das Leben scheint klein und hässlich, die ersten Zeichen des Alters nimmt sie mit bodenlosem Entsetzen wahr. Die jüngere Schwester trauert um den geliebten Mann, der sie längst verlassen hat, sie macht sich klein, demütigt sich lustvoll. Für kurze Zeit wohnen die Schwestern noch einmal im selben Haus. Ihre Gespräche werden zu einem erbitterten Streit um das richtige und das falsche Leben (SWR 2, 11. August, 18 Uhr 20, Kabel UKW 107,85 MHz).

Der Böse isst ein Steak, der Gute nimmt lieber Salat. Man verzichtet auf Nährwert, gewinnt dafür das Gefühl der moralischen Überlegenheit. Wenig Kalorien, viele Vitamine, ein gutes Gewissen. Aber ist Salat wirklich so großartig wie sein Ruf? Autorin Manuela Reichart befragt in ihrem Feature „Für mich nur einen kleinen Salat“ verschiedene Köche, Ernährungsberater, Genussspezialisten. Die Autorin begleitet ein Paar bei seinem täglichen Entscheidungskampf zwischen Braten und Salat und stellt die Frage, ob man am Salat tatsächlich Geschlechterforschung betreiben kann (Deutschlandradio Kultur, 14. August, 0 Uhr 05, UKW 89,6 MHz).

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